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Der Grenztunnel bleibt mautpflichtig

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Der Grenztunnel bleibt mautpflichtig

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    Füssen/Vils(asp). - Es bleibt dabei: Der Grenztunnel und die Autobahnstrecke der A7 bis zur Ausfahrt Füssen bleiben mautpflichtig. Die Fahrer von Lkw über zwölf Tonnen müssen für das 1,8 Kilometer lange Straßenstück 23 Cent Maut bezahlen. Die Versuche des Ostallgäuer Landrats Johann Fleschhut und seines Reuttener Kollegen, Bezirkshauptmann Dr. Dietmar Schennach, diesen Abschnitt von der Mautpflicht zu befreien, scheiterten an der Gesetzeslage. Dafür aber ist es gelungen, dass an der Tankstelle beim Tunnel auf österreichischer Seite ein Mautstellen-Terminal aufgestellt wird. Ende September soll es betriebsbereit sein. Im Juli fielen Brummi-Fahrer aus allen Wolken: Im Bereich des Grenztunnels wurde verstärkt kontrolliert. 'Wir werden abgezockt', schimpften etliche Lkw-Fahrer. Sie hatten nicht gewusst, dass der Füssener Grenztunnel und seine Zufahrt als Autobahn zählt und deshalb mautpflichtig ist. Kam einer aus Österreich durch den Tunnel, hatte er die Maut nicht bezahlt und wurde auf deutscher Seite kontrolliert, bekam er eine 'saftige Strafe' aufgebrummt. Das sprach sich unter den Lkw-Fahrern herum. Sie setzten zur Maut-Flucht an und wählten nicht den Tunnel, sondern den alten Grenzübergang Füssen-Ziegelwies. Das rief den Füssener Bürgermeister Christian Gangl auf den Plan. Er erkannte eine zunehmende Verkehrsbelastung durch den Schwerlastverkehr für den Stadtteil Ziegelwies. Gangl stellte sich hinter Landrat Fleschhut, der die 23-Cent-Maut für unsinnig hält. Der Kontrollaufwand stehe in keinem Verhältnis zur Erhebung der geringen Maut. Wie unsere Zeitung berichtete, suchte der Landkreischef den Schulterschluss zu seinem Kollegen im Tiroler Bezirk Reutte. In Abstimmung mit ihm nahm er mit dem Bundesamt für Güterverkehr in Köln und der Toll Collect Gmb H Kontakt auf. Die Bitte von Landrat Fleschhut: Diese Strecke von der Mautpflicht freizustellen oder im grenznahen Bereich so schnell wie möglich ein Mautstellen-Terminal einzurichten. Letzteres deshalb, weil bislang die Fahrer von Lkw über zwölf Tonnen vor dem Problem standen, dass der nächstgelegene Mautstellen-Terminal zum Einbuchen in Nassereith und damit rund 40 Kilometer weit vom Füssener Grenztunnel entfernt liegt. 'Eine Freistellung von der Mautpflicht auf dem Abschnitt der A7 von der Bundesgrenze bis zur Anschlussstelle Füssen ist nicht möglich', teilte das Bundesamt für Güterverkehr dem Ostallgäuer Landrat mit. In dem Brief wird betont, dass das Amt an Gesetz und Recht gebunden sei, im Autobahnmautgesetz der Füssener Abschnitt nicht als Ausnahme aufgeführt und deshalb mautpflichtig ist. 'Das Bundesamt für Güterverkehr muss also auch auf diesem Teilstück die Einhaltung der Mautpflicht überwachen und dabei alle betroffenen Unternehmen gleich behandeln', heißt es in dem Brief.

    Ab Ende September in Betrieb Eine Erleichterung für die Lkw-Fahrer soll jetzt das Terminal auf österreichischer Seite im Shop der Tankstelle beim Grenztunnel bringen. Voraussichtlich Ende September wird die Inbetriebnahme erfolgen. Wie Landrat Fleschhut weiter mitteilte, wird die Toll Collect Gmb H dem weiteren Wunsch des Landratsamtes entsprechen und ein Hinweisschild aufstellen, mit dem auf die letzte Möglichkeit zur manuellen Mautentrichtung vor der Bundesgrenze hingewiesen wird. 'Damit haben wir eine schnelle, klare und praxisnahe Lösung erreicht, um der ungerechten bisherigen Situation ein Ende zu bereiten', so Fleschhut. Er macht aber kein Hehl daraus, dass er 'eine generelle Befreiung von der Mautpflicht bis zur Fertigstellung der Autobahn vorgezogen hätte'.

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