Musik sagt mehr als tausend Worte - und so begeisterten beim Festakt zum 170-jährigen Bestehen des Musikvereins Lenzfried Trompeten und Posaunen, Hörner, Klarinetten, und Bass das Publikum mit Marsch, Polka, Rhapsodie und Kumbaya-Variationen. Auch die Festansprachen, die unterhaltsamen Geschichten und humorvollen Erzählungen, erfreuten die Gäste in der proppenvollen Turnhalle der Maria-Ward-Schule. Akteure aus vergangener Zeit wurden natürlich gewürdigt und die Musiker der heutigen Jubelkapelle mit ihrem Dirigenten Kristof Büsing und Vorstand Werner Rist mit viel Lob und Anerkennung bedacht.
Allerlei Erlebnisse aus seiner Kindheit brachte Bürgermeister Josef Mayr zutage. Er sei ja "mit der Musik" aufgewachsen. War doch sein Vater - liebevoll Bass-Mayr genannt - in den 50er und 60er Jahren Schriftführer der damals 25 Mann starken Blaskapelle. Mit dem Fahrrad und dem Instrument auf dem Rücken seien die Musikanten zu dieser Zeit unterwegs zu Proben und Aufführungen gewesen. Für den Junior Josef habe dies zwangsläufig zusätzlichen Stalldienst auf dem Hof bedeutet. Vor allem als später auch sein Bruder "zur Musik ging". Am stärksten in Erinnerung geblieben, meinte der Bürgermeister, seien ihm der Zusammenhalt, die Kameradschaft und das Miteinander im Musikverein, der damals wie heute "Herz und Seele des örtlichen Vereinslebens ist."
Eine "echte Gemeinschaftsleistung des Ortes" und ein "Höhepunkt in unserer Stadt", nannte Mayr das bevorstehende 38. Bezirksmusikfest vom 14. bis 18. Juli.
Centa Theobald, Vizepräsidentin des Allgäu Schwäbischen Musikbundes (ASM) würdigte in breitem Umfang die Rolle der Musik. Sie sei ein steter Wegbegleiter durch Freud und Leid. Eine besondere Bedeutung komme dabei der Blasmusik zu, die mit dem "klingenden Spiel" der Instrumente "Freude in die Herzen" bringe undsei "Labsal für die Seele".
Im Namen des Musikbezirks 1 Kempten gratulierte Bezirksleiter Hermann Koch zum Jubiläum. Bis heute sei es dem Musikverein immer wieder gelungen, junge Menschen für die Musik zu begeistern.
Die wechselvolle Geschichte des Musikvereins Lenzfried, die sich an Hand einer Partitur von Josef Gungl (1809 - 1889) bis in das Jahr 1840 zurück verfolgen lässt, ließ Flügelhornist Richard Haneberg in vielfältigen Bildern aufleben. Begleitet von Anekdoten aus der jüngsten Vergangenheit und dem tosenden Beifall des Publikums. (kro)
Ergebnisse der Wertungsspiele auf Seite 40.