Der Gastgeber, Titelverteidiger und Favorit hat nicht enttäuscht - machte es aber beim Finale der Ostallgäuer Hallenmeisterschaft im Fußball spannend. Am Ende gab es für den BSK Olympia Neugablonz ein 6:5 nach Siebenmeterschießen über den FC Füssen. "Betrachtet man alle Spiele, haben wir verdient gewonnen", sagte Trainer Toni Pisanu nach dem Abpfiff.
Rund 300 Zuschauer waren in die Dreifachturnhalle nach Neugablonz gekommen, was den Vorsitzenden des BSK, Peter Seidel, freute: "Das ist ein guter Besuch." Der Gastgeber war nicht nur durch seinen Vorjahreserfolg der große Favorit, sondern auch weil er der einzige Bezirksligist war. Und Neugablonz setzte sich in seiner Gruppe gegen die Kreisligisten SC Ronsberg (3:0) und FC Thalhofen (3:2) durch.
Hauptkonkurrent war der derzeitige Tabellenführer der Kreisliga Süd und Vorjahrsfinalist FC Füssen, der gegen den SV Stöttwang (Kreisklasse Mitte) und den FC Ebenhofen (A-Klasse Mitte) gewann. Überraschend war aber, dass der FCE gegen Stöttwang und Thalhofen gegen Ronsberg gewann.
Im Spiel um Platz fünf setzte sich Stöttwang gegen Ronsberg nach Siebenmeterschießen durch. Das Halbfinale blieb dagegen ohne Überraschungen, wenngleich Füssen gegen Thalhofen mehr Mühe als erwartetet hatte (6:5 nach Siebenmeterschießen), während der BSK klar gegen Ebenhofen 6:3 siegte. Der A-Klassist Ebenhofen verlor danach das Spiel um Platz drei knapp gegen den zwei Klassen höheren FC Thalhofen mit 2:3. "Die haben sich tapfer geschlagen", sagte Spielgruppenleiter Franz Schmid.
So kam es zur Neuauflage des Endspiels von 2009. "Unsere Mannschaft ist technisch sehr gut. Das Finale war zu erwarten", meinte Seidel. Und Füssen ging auch noch gehandicapt ins Spiel: "Viele Spieler fehlen verletzt oder krank. Wir haben sogar einen Jugendspieler dabei", berichtete Bernd Gruber, der österreichische Coach des FCF.
Dagegen hatte der BSK gute Techniker mit Biss aufgeboten. Dementsprechend beherrschte Neugablonz auch das Finale, doch Füssen hielt kämpferisch dagegen und ging überraschend in Führung. Aber der Favorit drehte das Spiel, um am Ende - etwas behäbig geworden - den Ausgleich zum 2:2 zu kassieren. "Wir haben das Spiel klar beherrscht. Da hätten wir unsere Chancen besser nutzen müssen", kritisierte Pisanu. Doch im Siebenmeterschießen behielt vor allem Dennis Starowoit die Nerven: Der Torwart hielt einen Füssener Versuch, hatte bei einem Lattentreffer Glück und verwandelte sicher seinen entscheidenden Siebenmeter.
"Wir haben danach noch etwas gefeiert. Aber wichtig ist, dass uns die Hallenmeisterschaft Selbstvertrauen für die Rückrunde gibt", so Pisanu. Die Verlierer nahmen die Niederlage gelassen: "Angesichts unserer Lage haben wir einen ganz ordentlichen Auftritt hingelegt", sagte Gruber. Die Siegerehrung nahm Spielgruppenleiter Franz Schmid vor. "Das Turnier hat mit gut gefallen: 300 Zuschauer und die Spiele waren alle sehr fair. Es gab nur eine Zeitstrafe und eine Gelb-Rote Karte, aber keine bösen Fouls."