"Sehen-Hören-Staunen-Mitmachen" - Unter diesen Leitworten stand der Familientag des Erziehungs- und Jugendhilfeverbundes (EJV) in Kaufbeuren. Der EJV feierte seinen 100. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür in allen Einrichtungen.
Nach einer Begrüßung durch EJV-Leiter Harald Plaschke zauberte "Magic Martin" für und mit zahlreichen Kindern. Dem achtjährigen Sebastian aus Kaufbeuren, der die Sozialpädagogische Tagesstätte Kaufbeuren besucht, hat vor allem der Zauberstab gefallen, den der Kinder-Magier immer wieder verschwinden ließ. Seine Mutter und er sind immer dabei, wenn die Tagesstätte Gemeinschaftsaktionen für Kinder anbietet oder Ausflüge veranstaltet.
Neben einem Informationsstand des EJV und dem KJF-Spielemobil umrahmte die "Sunshine Band" des Mariengymnasiums den Tag der offenen Tür mit aktuellen und christlichen Liedern. Ganz ruhig war es allerdings im Gruppenraum der Psychologischen Beratungsstelle. Als Kontrastprogramm zum lauten Treiben im Spitalhof las Brigitte Steigleder den Kindern Märchen vor und spielte diese mit ihnen nach.
Dem Andrang nach war aber wohl die Hüpfburg vor der Tagesstätte St. Josef am beliebtesten. Diese war von den Mitarbeitern des bayerischen Sportmobils aufgestellt worden. Die Kinder, die noch nicht müde waren, konnten in einer Kinderdisco im Katholischen Kinderhort tanzen oder im Haus St. Martin mit Erwin Muschielok auf Naturinstrumenten spielen. Auch die Kleidertruhe des EJV feierte mit. Seit 20 Jahren vergeben ehrenamtliche Mitarbeiter gespendete Kinderartikel an Familien.
Die Familie Hohenreiter aus Kaufbeuren nutze den Tag der offenen Tür, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Das sei in einer Familie am wichtigsten, so Vater Andreas. Sein siebenjähriger Sohn Kilian und seine fünfjährige Tochter Ilina fanden den Zauberer am spannendsten und lustigsten.
Der offizielle Teil des Geburtstages fand im Haus St. Martin statt. Plaschke begrüßte zum Festakt zahlreiche Gäste und die Volksmusikstudentin Franziska Widmer, die den Abend mit aktuellen und klassischen Harfenstücken umrahmte. Bei der Vorführung eines Kurzfilms über den Träger des EJV, die Katholische Jugendfürsorge, stand noch einmal das Motto "Mehr als ein Gesicht" im Mittelpunkt. Der Streifen zeigte die verschiedenen Einrichtungen der KJV und Vertreter daraus. Vom Schreiner bis zur Gynäkologin: Die KJV bietet ein breites Angebot an Förderungseinrichtungen und hilft Jugendlichen beim Start ins Berufsleben.
Thomas Renftle, Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin, bedanke sich in seinen Grußworten beim EJV und betonte, dass Kinder "Orte der Menschlichkeit" brauchen, um sich zu entfalten. Bürgermeister Gerhard Bucher schloss sich seinen Worten an und überreichte dem EJV-Leiter ein Bild der Stadt Kaufbeuren. Auch Dr. Wolf Büntig rückte in seinem Vortrag "Was Kinder und Familien heute wirklich brauchen" das zentrale Thema Familie in den Vordergrund.