Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Der Elefant verletzt sich übel

Isny

Der Elefant verletzt sich übel

    • |
    • |
    Der Elefant verletzt sich übel
    Der Elefant verletzt sich übel Foto: matthias becker

    Dem Titel ihres Programmes folgt die Schweizer Clowntheatertruppe "Compagnie Buffpapier" höchst konsequent: "Le petit Cabaret Grotesque" . Es ist tatsächlich eine überschaubare, höchst skurille Nummernrevue, die die Gruppe aus Isnys Partnerstadt Flawil (Schweiz) im Isnyer Theaterzelt präsentiert.

    Drei ungewöhnliche Protagonisten führen durch das Programm: "Isabelle la Belle" (Franziska Hoby), als Lena Meyer-Landrut Verschnitt, die ungelenk und ein wenig unbeholfen die Ansagerin mimt. Neben ihr steht eine Mischung aus mittelalterlicher Quacksalberin und Frankenstein. "Madame Jocaste" (Stephane Fratini) nennt sich die eigentümliche Kreatur mit den vorstehenden Zähnen und dem gewaltigen Reifrock. Und dann gibt es noch einen Elefanten (Manuel Gmür), der sich unter anderem als geteilte Jungfrau versuchen darf. Die "Compagnie Buffpapier" zelebriert das Unperfekte. Das ist zu Beginn des Abends witzig, wird aber im Verlauf der Vorstellung zunehmend vorhersehbar.

    Eine großartig angekündigte Stripteasenummer endet damit, dass Frau la Belle sich lediglich des Pelzmantels entledigt, bei einem Liedvortrag verliert Madame Jocaste das Gebiss und natürlich endet die Sägenummer damit, dass sich der Elefant übel verletzt. Die Pointen zünden nicht so richtig.

    Schade, denn die Ansätze der Truppe wären durchaus vielversprechend. Zwischenapplaus gibt es zum Beispiel vom Publikum für eine eigentümliche, surreale Balletteinlage: Madame Jocaste thront auf einem Hocker, die Beine sind unter dem Rock nicht auszumachen. Isabelle la Belle positioniert sich derart, dass sie mit ihren roten Strumpfhosen die Beine der neu entstehenden Figur formt. Man sehnt sich ein wenig danach, dass sich die Figuren des Stücks auch entwickeln dürften, und dass sich eine Geschichte um die Protagonisten entspinnen könnte.

    Stattdessen erstarrt die Vorstellung ein wenig in der skurillen Aneinanderreihung. Dennoch großer Applaus im Zelt für eine ambitionierte Truppe.

    " Mehr zum Theaterfestival Isny lesen Sie auf Allgäu Kultur

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden