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Der Denkmalschutz allein schützt nicht vor Abbruch

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Der Denkmalschutz allein schützt nicht vor Abbruch

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    Heimatdienst Sonthofen hofft auf Investor für alte Fabrik Sonthofen (hfi). Auch die Aufnahme von Gebäuden in die Denkmalschutzliste sichert deren Bestand nicht immer dauerhaft. Baudenkmäler, die über längere Zeitraum nicht genutzt werden, seien vielmehr abbruchgefährdet. Darauf verwies Hans Fischer, 2. Vorsitzender des Sonthofer Heimatdienstes, bei der Jahresversammlung des Vereins. Aktuelles Beispiel sei der Rest der ehemaligen Bachmannschen Fabrik (später Firma Witt) an der Grüntenstraße. Die nach Plänen des Augsburger Architekten Jean Keller im Zeitraum 1880/90 erbaute Shedhalle mit 16 parallelen Dächern verfalle zunehmend, weil bisher keine Nutzung gefunden wurde. Die Grundstücks-Eigentümerin strebe nun den Abbruch des unter Denkmalschutz stehenden und für die Sonthofer Industriegeschichte wertvollen Gebäudes an. Mit besiegelt dürfte damit das Schicksal des 1887 über dem Ostrachkanal erbauten Turbinenhauses sein. Fischer erinnerte daran, dass die ebenso unter Denkmalschutz gestandene Fabrikanten-Villa schon vor etlichen Jahren Opfer der Spitzhacke wurde. Die Entwicklung auf dem Witt-Gelände sei unter kulturhistorischen Aspekten sehr zu bedauern, so Fischer.

    An den Shedhallen lasse sich der klassische Werdegang eines ungenutzten Baudenkmals verfolgen: Wegfall der bisherigen Nutzung, jahrelanger Leerstand, keine Mieteinnahmen und kein Bauunterhalt, schließlich fortschreitende Bauschäden, Verfall und Abbruch. Mit zunehmendem Verfall hätten die Bürger dann meist immer weniger Verständnis der Bürger für die Bemühungen, ein Baudenkmal zu erhalten. Dennoch hofft Fischer, dass sich in letzter Minute ein Investor findet, dem das Gebäude zur steuerlichen Abschreibung in die Finanzplanung passt. Dem Heimatdienst und den Bürgern müsse es ein Anliegen sein, den Pfarrstadel in Altstädten vor dem gleichen Schicksal zu bewahren. Das Holzhaus, das im Kern aus der Zeit um 1720 stammt, bildet zusammen mit Kirche, altem Pfarrhof und dem ehemaligen Lehrerwohnhaus ein Ensemble. Leider sei bereits vor einigen Jahren das frühere Messnerhaus abgebrochen worden. Auch den Abbruch des Pfarrstadels hatte das Landratsamt bereits genehmigt. Doch die Frist dieser Erlaubnis sei mittlerweile zum Glück abgelaufen, so Fischer. Um den Stadel vor dem Abriss zu schützen, müsse man nun bald eine neue Nutzung und ein Finanzierungskonzept für eine Sanierung finden. Auf Initiative des Heimatdienstes fand vor einigen Wochen im Rathaus eine Besprechung mit Pfarrer Monsignore Völck und Bürgermeister Hubert Buhl statt. beide hätten ihre Bereitschaft signalisiert, rechtliche und wirtschaftliche Möglichkeiten zum Erhalt des Baudenkmals auszuloten. Bei der 1997 unter Denkmalschutz gestellten ehemaligen Bäckerei Schmid (Sonnenstraße) hofft Fischer, dass die Stadt das Haus bald kaufen kann. Es diene weder den Eigentümern noch der Stadt und schon gar nicht dem Gebäude, wenn es jahrelang leer s

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