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Der bisher größte Auftrag im Kosovo

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Der bisher größte Auftrag im Kosovo

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    Füssen (rea). Rund 350 Soldaten des Gebirgslogistikbataillons 8 aus den Standorten Füssen und Mittenwald verlegen im Januar in den Kosovo. Es ist nicht ihr erster Einsatz dort als Teil des Logistikbataillons KFOR, aber es ist bisher der größte. Dementsprechend feierlich fiel der Verabschiedungsappell am Kaiser-Maximilian-Platz aus. Neben Vertretern von Militär, Politik und Wirtschaft hatten sich zur Freude von Bataillonskommandeur Oberstleutnant Karsten Kiesewetter viele Füssener eingefunden: 'Das ist für uns ein Beweis, dass die Soldaten zu Füssen gehören und ins Leben der Stadt eingebunden sind'.

    Die Füssener Logistiker stellen im KFOR-Logistikbataillon, kommandiert von Oberstleutnant Kiesewetter, die Stabs- und Versorgungskompanie, die Nachschub- und die Instandsetzungskompanie. Dazu kommen eine ABC-Abwehrkompanie aus Sonthofen und eine Feldlagerbetriebskompanie aus Speyer - insgesamt verlegen 700 Soldaten und Soldatinnen ins Kosovo. Kiesewetter betonte: 'Unser Bataillon war schon mehrmals mit großen Teilen im Einsatz. In dieser Größenordnung und den entsprechenden Fähigkeiten ist es jedoch das erste Mal'. Auftrag wird sein, die materielle Einsatzbereitschaft des deutschen EU-Kontingents im Auftrag der NATO sicherzustellen. Die Füssener Logistiker sorgen in erster Linie für ein friedliches und stabiles Umfeld im Einsatzgebiet, auch durch Patrouillen und Checkpoints.

    Was die Fähigkeiten der Logistik-Soldaten angeht, so wurden sie auch von Oberst Erwin Pfeffer besonders betont. Der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23 ging zunächst auf die Entwicklung der Bundeswehr-Aufgabe ein: 'Kämpfen zu können, um nicht kämpfen zu müssen' aus der Zeit des Kalten Krieges habe sich umgekehrt in der Zeit der Globalisierung. Der Rhythmus, in dem das Herz der Streitkräfte heute schlage, sei ein anderer: 15 Monate Vorbereitung, vier Monate Einsatz und Nachbereitung, 15 Monate Vorbereitung. So ist damit zu rechnen, dass das Logistikbataillon 2008 wieder in den Kosovo zieht.

    Besonderer Aspekt: Status-Frage

    Der jetzige Einsatz - das betonten Pfeffer und Kiesewetter - ist noch unter einem besonderen Aspekt zu betrachten: Im März wird sich entscheiden, welchen Status das Kosovo künftig haben wird. Derzeit sei die Lage auf dem Balkan ruhig und stabil, so Pfeffer, 'aber wir wissen, wie schnell sich das ändern kann, gerade in Stabilisierungsoperationen'. Darin liege die besondere Herausforderung an das KFOR-Logistikbataillon: nach möglicherweise wochenlanger Routine aufkeimende und plötzlich auftretende Probleme und Gefahren zu erkennen und angemessen zu reagieren.

    Auch Bürgermeister Christian Gangl würdigte den Einsatz der Soldaten für die Stabilisierung in Europa. Diese gute und pflichtbewusste Arbeit habe das Logistikbataillon 'unverzichtbar' für die Bundeswehr gemacht - und damit auch Füssen als Standort gesichert. Dafür zollte er zum einen dem Verteidigungsministerium, zum anderen aber vor allem den Soldaten in Füssen Dank. Die Stadt habe ihren Beitrag dazu geleistet, indem sie es ermöglichte, die beiden Kasernenteile in absehbarer zeit zusammenlegen zu können.

    Nach dem Appell fand im Saal der Sparkasse Füssen ein kleiner Empfang statt. Gäste waren unter anderem Oberstleutnant Jürgen Pauker, Kommandeur des Gebirgsartilleriebataillons 225 und Füssens Standortältester, Sparkassenvorstand Manfred Kreisle, die Militärgeistlichkeit, Stadträte, Behördenvertreter und Bürgermeister Josef Köberle aus Nesselwang. Denn die Marktgemeinde wird bald eine Patenschaft für eine Kompanie des Logistikbataillons übernehmen.

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