Die Gemeinde Lauchdorf hat den Geburtstag ihres ältesten Vereins gefeiert. Den Soldaten- und Veteranenverein gibt es heuer seit 125 Jahren. Politiker, die sich heute auf den ehemaligen Schlachtfeldern die Hände reichen, sollten dafür Sorge tragen, dass es nie wieder zu einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen ihren Völkern komme, so Baisweils Bürgermeister Thomas Steinhauser. Er halte es zudem für wichtig, wenn möglichst viele Erwachsene und Jugendliche dem Verein angehörten - um über Generationen hinweg die Botschaft des heutigen Tages wachzuhalten und zu übermitteln. Als Vereinszuwendung, die jährlich ausbezahlt wird, hat die Gemeinde dem Soldaten- und Veteranverein heuer 1000 Euro überreicht.
Begonnen hatte das Jubiläum mit einem bunten Festzug zur Pfarrkirche. Dem folgte eine Heilige Messe, bei der die Bedeutung des Jubliäums thematisiert wurde. Zelebrant war Pfarrer Thomas Hatosch, Leiter der Pfarreiengemeinschaft Eggenthal, und sein Konzelebrant Pater Vincent Chalapurath.
Vor dem Ehrenmal unweit des Kirchenportals, wo die Musikkapelle, die Fahnenabordnungen und zahlreiche Gottesdienstbesucher Aufstellung genommen hatten, spielte die Kapelle zum Auftakt des Gedenkens den Choral "Dein gedenk ich". Pfarrer Hatosch sagte: "Gott des Lebens, wir bitten Dich für die Opfer der Kriege, Konzentrationslager und der Vertreibung, für die Opfer blinden Hasses und verwirrter Gedanken, für die Opfer von Naturkatastrophen und Unfällen. Steh Du ihnen bei."
Gedenken an Kriegsopfer
Für den Veteranenverein sprach dessen Vorsitzender Josef Hölzle. Er legte einen Kranz nieder und sagte, man gedenke am heutigen Tag der Opfer von Krieg und Gewalt. Dazu zählte er die gefallenen Soldaten der Kriege zwischen 1866 und 1945. In das Gedenken schloss er neben anderen diejenigen ein, die wegen ihres Widerstands, ihres Glaubens oder ihrer Zugehörigkeit zu einer "anderen Rasse" Opfer der Gewaltherrschaft wurden sowie "die Bundeswehrsoldaten, die in der Ausübung ihres Dienstes ihr Leben gelassen haben". Außerdem erinnerte er namentlich an die verstorbenen Vereinsvorsitzenden Anton Schmid, Sales Huber, Paul Altheimer, Xaver Assemann, Karl Aumann, Ludwig Sirch, Jakob Drexel und Leo Schwayer.
Im Bürgerstüble trug Hölzle anschließend die bedeutsamen Passagen aus der Chronik vor und lud zum gemütlichen Beisammensein ein. Die Lauchdorfer Musikanten unter der Leitung von Willibald Landherr begleiteten musikalisch den Gottesdienst, die Gedenkfeier und den fröhlichen Teil der Feierlichkeiten.