Kommandoübergabe beim Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8 in der Allgäu-Kaserne Füssen (dk). Nach drei Jahren und sieben Monaten am Standort Füssen ging für Hans-Joachim Hofmann 'eine der schönsten Verwendungen im Leben eines Truppenoffiziers' zu Ende. Der Oberstleutnant übergab sein Kommando an den 44-jährigen Andreas Lempke.
Oberst Fridolin Bruderhofer, der Kommandeur des Gebirgslogistikregimentes 8, entband Hoffmann vom Kommando über das Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8. Er wechselt in das Personalamt der Bundeswehr nach Köln. Bruderhofer lobte den scheidenden Soldaten als militärischen Führer, der sein Bataillon 'ideenreich, sehr eigenständig und selbstbewusst' geführt hat. Dieses Lob unterstrich er mit den Worten: 'Die bleibendste Erinnerung für einen Kommandeur ist neben dem Lob des Vorgesetzten auch die Anerkennung durch die geführten Soldaten.' Als zukünftiger Kommandeur wurde Oberstleutnant Lempke vorgestellt (siehe 'Zur Person').
Oberst Bruderhofer nutzte den Anlass, auf die Bundeswehrreform und die künftige Aufgabe der Streitkräfte einzugehen. 'Wir wandeln uns von einer Ausbildungsarmee hin zur Einsatzarmee', betonte er. Seit 1995 waren insgesamt mehr als 80 000 Soldaten unmittelbar an Einsätzen beteiligt. Die Bundeswehrreform habe das Ziel 'die rasch verfügbaren Einsatzkräfte zu erhöhen, um den personalen Druck und das operative Tempo zu mindern'. Die Zahl der Einsatzkräfte soll von derzeit 60 000 auf 150 000 erhöht werden. 'Diese Reform ist unumkehrbar', meinte Bruderhofer.
Auch Oberstleutnant Hofmann griff das Thema Wandel der Bundeswehr in seiner Abschiedsrede auf: Es scheine, dass weite Teile der Gesellschaft die von der Politik ausgegebene Losung verinnerlicht hätten, wonach 'die Möglichkeit einer Anwendung von militärischer Gewalt als ultima ratio eine legitime, ja legale Option geworden ist'.
Namens der Stadt Füssen begrüßte Bürgermeister Dr. Paul Wengert den neuen Kommandeur Lempke und versicherte ihm die Unterstützung und Zusammenarbeit, die auch seinem Vorgänger zuteil geworden sei. Füssen als langjährige Garnisonsstadt pflege schon immer ein gutes Verhältnis zur Bundeswehr. Zur Person Andreas Lempke Der neue Kommandeur des Gebirgsinstandsetzungsbataillons 8 heißt Andreas Lempke. Er wurde 1957 in Gelsenkirchen geboren, nach der Fachhochschulreife 1977 trat er in die Bundeswehr ein. Nach der Ausbildung zum Panzeroffizier, einem Maschinenbaustudium und verschiedenen Aufgaben im Heer, war Lempke zuletzt als Projektoffizier in Bad Neuenahr tätig. Seit 1988 wohnt er mit seiner Familie in Burgberg / Allgäu. Andreas Lempke