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Den Weg ebnen in eine normale Zukunft

Kempten

Den Weg ebnen in eine normale Zukunft

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    Den Weg ebnen in eine normale Zukunft
    Den Weg ebnen in eine normale Zukunft Foto: ralf lienert

    An Montagen, sagt Rektorin Petra Aufter, ist das Unterrichten an ihrer Schule besonders schwierig. Diesmal sind es die Fünftklässler, die daheim samt und sonders bis spät in die Nacht wach waren und deshalb todmüde in der Schule erschienen sind. Eines der Kinder war überhaupt nicht im Bett. An der Philipp-Neri-Schule kennt man solche Probleme. Denn deren 54 Schüler haben durch die Bank Schwierigkeiten damit, sich an Regeln zu halten, die Anweisungen ihrer Eltern zu befolgen oder Autorität anzuerkennen. Diesen verhaltensauffälligen Kindern, die in anderen Schulen durchs Raster gefallen sind, soll die Philipp-Neri-Schule den Weg ins normale Leben ebnen. Seit einigen Wochen gehören die provisorischen Klassenräume in der Haubenschloßstraße der Vergangenheit an - alle Kinder werden nun ganztags im Gebäude in der Leutkircher Straße 31 betreut. Am Wochenende findet die offizielle Einweihung statt.

    In der kombinierten dritten und vierten Klasse ist kurz vor dem Mittagessen Gesprächsrunde angesagt. Der Reihe nach erzählen die Buben, wie der bisherige Tag aus ihrer Sicht verlaufen ist. Lob fürs eigene Betragen ist erwünscht - aber auch das Eingestehen von Fehlern. "Es ist wichtig, dass Verhalten immer wieder reflektiert wird", sagt Petra Aufter. In kleinen Schritten werde den Kindern das beigebracht, was sie daheim nicht gelernt hätten. Dazu gehört, sich konzentriert mit einer Sache zu beschäftigen oder einige Minuten ruhig auf einem Stuhl sitzen zu bleiben. Disziplin, ständige Wiederholung und Belohnung seien die Schlüssel zum Erfolg. So sind überall die Regeln fürs geordnete Zusammenleben ausgehängt. Und wer die gemeinsam gesteckten Ziele erreicht, wird belohnt - mit Lob oder auch mit Gummibärchen.

    Die Erziehung der Kinder ist eine Sache, die Bildung ihrer Eltern eine weitere. Infoabende und ständiger Kontakt seien wichtiger Bestandteil, so Michael Schott, Leiter der angegliederten Heilpädagogischen Tagesstätte. Denn Grundsatz sei, die Kinder der Philipp-Neri-Schule zurück in die normalen Schulen zu bringen - und das funktioniere eben nur in Zusammenarbeit mit den Eltern.

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