Schaurig maskierte Männer und Frauen trifft man zur Faschingszeit auf den Bad Hindelanger Straßen – so will es eine jahrhundertealte Tradition. Konrad Lipp ist ein Maskenschnitzer aus Hinterstein. Er verleiht so manchem Narren ein zweites Gesicht.
Konrad Lipp selbst läuft bei den Umzügen nicht mehr mit. Er bezeichnet sich selbst als 'Fasnachtsmuffel'. Ungefähr 50 Masken hat der 69-Jährige schon "gschnipflat". Die Larven, so heißen die Holzmasken, verziert Lipp mit Fell, Haaren, Kuh- oder Wildschweinhörner.
Dafür verbringt er viel Zeit in seiner kleinen Werkstatt. Vom viereckigen Rohling aus Lindenholz bis zur fertig bemalten Larve arbeitet er gut und gerne 15 Stunden. Diese lange Arbeitszeit muss viel wert sein, denken sich da viele, jedoch bietet Konrad Lipp seine Werke nicht zum Verkauf an. "Bedarf wäre schon da, aber aus meiner Kunst Profit zu schlagen, da bin ich nicht so scharf drauf". Den Wert einer Maske schätzt Lipp auf 300 €. "Wenn jemand eine für die Fasnacht haben möchte, kann er sie gerne bei mir ausleihen." Die Inspiration für seine Masken bekommt er von den Menschen in seinem Umfeld. Er sieht die Falten und Gesichtszüge und stellt diese dann, wie in einer Karikatur, übertieben in seinen Werken dar. Da kommt es schon mal vor, dass er eine Larve ansieht und an einen Bekannten erinnert wird. So wird jede von Konrad Lipps Masken zum Unikat. Neben den Masken schnitzt Herr Lipp auch andere Figuren beispielsweise für Krippen und malt Ölbilder. Hier erfahren Sie mehr über Konrad Lipp und seine Arbeit. Seine Werke sind derzeit im Bad Hindelanger Rathaus noch bis zum 24. Februar ausgestellt.