Von unserer Mitarbeiterin Julia Naus, Waltenhofen - Der neue Sprint-Stern am deutschen Leichtathletik-Himmel, Tobias Unger aus Kornwestheim, hielt sich während der letzten Tage im Rahmen seiner Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Helsinki (6. bis 14. August) auch im Kemptener Umland auf. 'Die Landschaft im Allgäu ist einfach toll. Ich bin sehr gerne hier', schilderte der Schwabe seine Eindrücke. Die schöne Gegend war aber nicht der einzige Grund, aus dem er sich hier aufhielt. Unger war vor allem zu Gast im Kultur- und Sportförderzentrum 'Via Nova' in Waltenhofen. Der Gründer dieser Einrichtung, Michael Hirt, unterstützte Unger bei der WM-Vorbereitung. 'Für die Sportler, die zu uns kommen, stellen wir einen individuellen Trainings- und Ernährungsplan auf. Wir verwenden ausschließlich Naturprodukte, die wir zum Teil selbst herstellen oder anbauen. Mit der richtigen Ernährung erreicht man extrem viel', erläutert Hirt sein Konzept.
Aufmerksam auf das 'Via Nova'-Zentrum wurde Ungers Trainer, Micky Corucle, als der einen Vortrag Hirts gehört hatte. So kam die nun seit knapp zwei Jahren bestehende Zusammenarbeit zustande. 'Ich bekomme hier gute Tipps für Helsinki, einfach eine optimale Vorbereitung', so Unger, der nun schon zum dritten Mal 'Via Nova' besuchte. Neben Trainingsmöglichkeiten und Tipps für den WM-Feinschliff findet der 26-jährige Sprinter hier auch die nötige Ruhe vor dem Wettkampf. Nachdem Unger kürzlich bei der deutschen Meisterschaft in Wattenscheid den fast 20 Jahre alten deutschen Rekord über 200 Meter mit 20,20 Sekunden um drei Hundertstel verbesserte, steht er nun unter dem Druck, bei der WM, nochmal eins drauf legen zu müssen. 'Die Erwartungen, die momentan in mich gesetzt werden, sind wirklich extrem hoch. Für mich ist es aber kein Weltuntergang, sollte ich keine Medaille bekommen. Der Sport selbst macht mir wahnsinnig viel Spaß und ich habe auch Freude daran immer weiter an mir zu arbeiten', so Unger. 'Zwar gibt es Momente, da fällt es nicht ganz leicht, auf vieles verzichten zu müssen, aber der Sport steht momentan an erster Stelle. Bestimmte Einschränkungen gehören einfach dazu.' Auch das Sportmanagement-Studium muss da momentan zurückstehen. Bleibt ihm überhaupt noch Zeit für Dinge neben dem Sport? 'Wenn ich im Allgäu bin, schon', sagt Tobias Unger. So ist er auch mal in Kempten ausgegeangen und hat sich ein Getränk genehmigt - ein Glas Mineralwasser.