Eine Eiskunstläuferin erzählt von Erfolgen und Träumen Buchloe (sw). Kathrin Schnatterer mag die Schnelligkeit und die Sprünge am Eiskunstlaufen. "Am liebsten springe ich den Axel." Den Doppel-Lutz dagegen kann sie gar nicht leiden. Die heute 14-Jährige Buchloerin begann mit sieben Jahren ihr Training in Bad Wörishofen. Rund 26 Wettkämpfe hat sie inzwischen bestritten, darunter auch die Bayerischen Meisterschaften.
Ihre Liebe zum Eiskunstlauf entdeckte Schnatterer mit sechs Jahren. "Da habe ich meine ersten Versuche in Bad Wörishofen gemacht", erinnert sie sich. Ein Jahr lang lief sie zunächst in einer Gruppe zusammen mit vier bis fünf Mädchen. Danach habe Trainerin Sonja Höfler ihr vorgeschlagen, Einzelunterricht zu nehmen. "Meine Eltern waren einverstanden. Sie hatten keine Bedenken wegen der Schule." Vier bis fünf Mal in der Woche brachten sie die damals 7-Jährige zum Training, im Sommer ging es bis nach Oberstdorf und Füssen. "Manchmal war das ganz schön stressig." Jetzt steht Katrin wegen ihrer Kniebeschwerden nur noch dreimal pro Woche auf dem Eis.
"Zuerst wärmt man sich mit Gymnastik auf", erklärt das Mädchen den Trainingsablauf. Danach folgten einige Runden Einlaufen auf dem Eis. Schließlich stünden Schrittkombinationen, Pirouetten und zum Schluss dann Sprünge auf dem Programm. Für Eistanz und Technik habe sie in Arne Bayer einen Extra-Trainer.1995 bestritt die Buchloerin ihren ersten Wettkampf in Amberg - mit einer eineinhalb Minuten langen Kür. Sie schaffte es damals auf den siebten Rang. Mittlerweile hat Kathrin Schnatterer an rund 26 Meisterschaften teilgenommen. Zahlreiche Urkunden füllen einen schwarzen Ordner, acht Medaillen schmücken die Wand und der Schrank in ihrem Zimmer ist mit Pokalen beladen."Für mich war der zweite Platz bei den Nachwuchsmeisterschaften 1995 in Weiden der größte Erfolg", zieht der Kati Witt-Fan Bilanz. Kathrins Blick fällt auf die damals gewonnene Urkunde. "Niemand hat damit gerechnet, dass ich so weit kommen würde." 1996 gewann sie unter anderem den Dorint-Pokal in Garmisch und kam beim Königsbrunner Pokalwettbewerb auf den ersten Platz. Ein Jahr später erreichte sie in Garmisch Rang drei. 1998 durfte Schnatterer bei den Bayerischen Meisterschaften starten und belegte den neunten Platz. Auch hat sie sich bei den Prüfungen der Deutschen Eislaufunion in Oberstdorf bis in die Kür-, Technik-, und Eistanzklasse vier vorgekämpft - in der ersten tummelt sich die Weltspitze. "Diese Prüfungen muss man bestehen, um nach oben zu kommen.""Bei einem Wettkampf bin ich zwei Stunden vorher an Ort und Stelle und wärme mich auf", erzählt die junge Sportlerin. Danach werden die Mädchen in Gruppen eingeteilt. "Jede Gruppe hat sechs Minuten Einlaufzeit, bevor es losgeht." Einige Mädchen seien ziemlich nervös, Kathrin Schnatterer nimmt es dagegen gelassen: "Wenn ich gut laufe, ist es in Ordnung. Wenn nicht, kann ich auch nichts ändern."Im Kurzprogramm sind laut Kathrin zwei Doppelsprünge mit jeweils einer Kombination, zwei Kombinations-Pirouetten und eine Schrittfolge mit mindestens vier Wechseln vorgeschrieben. "Ich laufe aber viel lieber die Kür", meint sie und blickt auf ein Eislaufkleid, das neben den Medaillen an der Wand hängt. Die Kür dauert dreieinhalb Minuten und enthält alle Sprünge doppelt sowie Kombinations-Pirouetten und Schrittfolgen. Anschließend bewerten die Kampfrichter technische Schwierigkeiten und künstlerischen Ausdruck. Heuer will Schnatterer einige Nachwuchsmeisterschaften bestreiten. Ob sie bei den Bayerischen Meisterschaften teilnimmt, weiß sie noch nicht, da ihr die Knie zu schaffen machen. "Im vergangenen Jahr konnte ich deswegen nicht starten." Wichtiger sei ihr aber, die Prüfungen der Kür, Technik- und Eistanzklasse drei zu bestehen. "Ich möchte später einmal Übungsleiterin oder Trainerin werden", erklärt sie und klappt ihren Urkundenordner zu.