Fast 100 Kilometer waren sie unterwegs und machten fleißig ihre Notizen: die Mitglieder der Jury der Maibaum-Aktion der Allgäuer Zeitung und der Aktienbrauerei Kaufbeuren. Die acht angemeldeten Bäume konkurrieren nicht nur um 'viel Ehr' – sondern auch um reichlich Freibier.
Für die drei prächtigsten Stämme gibt es 100, 50 und 30 Liter Bier (wahlweise alkoholfreie Getränke). Forstdirektor Robert Berchtold zeigte sich bei der Rundreise beeindruckt: 'Es waren ein paar imposante Bäume dabei.' Schade fand er lediglich, dass scheinbar Girlanden und Kränze aus der Mode kommen – 'die sind oben ein wenig kahl', sagte er mit einem Augenzwinkern. Nicht nur die großen Exemplare mit rund 30 Metern Länge gefielen. So wurde beim nur rund 17 Meter hohen Maibaum am Bannwaldsee gelobt, dass er sich hervorragend ins Gesamtbild einfügt. 'Größer muss er gar nicht sein', war die einhellige Meinung.
'Es geht ja nicht nur um den Baum, sondern auch um das Drumherum – dass man ein schönes Fest macht', sagte Albert Sepp, ehemals Vorsitzender der Schwangauer Schwanstoaner.
Auch das floss in die Bewertung ein – also nicht nur die Länge oder die angebrachten Sinnbilder. Bei ihrer Reise durchs Füssener Land stellten die Juroren fest, dass die Tradition nicht nur überlebt hat, sondern geradezu wieder auf dem Vormarsch ist. 'Es ist auffällig, wie viele Private mittlerweile einen Maibaum in ihrem Garten stehen haben', stellte Jochen Weißgerber von der Aktienbrauerei fest.
Die privaten Bäume – ob zur Hochzeit oder Geburt eines Kindes aufgestellt – wurden freilich nicht von den vier Preisrichtern bewertet. Zum Glück: Denn schon bei den acht angemeldeten Bäumen taten die sich schwer, den schönsten Maibaum im gesamten Füssener Land zu küren.
Die Bäume werden am Sonntag, 13. Mai, in Jengen ab 13 Uhr prämiert.