Mit Schaukäsen, einer Sonderausstellung und einem feierlichen Festakt war einiges geboten zum 20-jährigen Jubiläum des Molkereimuseums an der Füssener Straße in Bernbeuren. Vor dem Museum konnten die Besucher Franz Multerer bei der Herstellung von Schnittkäse in einem Kupferkessel zuschauen. Daneben gab es Käsestände, die zum Probieren einluden. Im Haus selber konnten Gerätschaften, Arbeitskleidung, Dokumente und Maschinen begutachtet werden, die den Prozess der Milchverarbeitung über die Anlieferung, Laborprüfung, Verarbeitung und Reifung bis zur verkaufsfertigen Packung von Butter oder Käse aufzeigten.
Hans und Sigrud Bauer aus Murnau, die das Gebäude bereits 1986 kauften und liebevoll herrichteten, wollten für die Nachwelt das Wissen der Milchwirtschaft von damals bis heute erhalten. Das Ehepaar Bauer rief zudem den Zehn-Käsküchen-Wanderweg ins Leben, der mit seiner Länge von 28 Kilometern die ehemaligen Käsküchen der Gemeinde berührt. Diese sind aber alle - abgesehen von dem Molkereimuseum - zu Wohnhäusern oder anderen Gebäuden umgebaut worden.
In dem Raum dort, wo sonst die "kleinen Käsekurse" stattfinden, saßen nun alte Wegbegleiter und Unterstützer sowie interessierte Gäste. Hans Bauer erzählte von außergewöhnlichen Besuchern. Zu denen gehörte zweifelsfrei eine Gruppe aus Japan, für welche die Familie Bauer den Käse "Sushi-ähnlich" zubereitet hat. BBV-Kreisbäuerin Silvia Schlögel, die 1994 selbst einen Käsekurs in Bernbeuren mitgemacht hatte, lobte die Pionierarbeit der Hauseigentümer.
2000 Kursteilnehmer und 6500 Museumsbesucher
Von der Gemeinde Bernbeuren war Vize-Bürgermeister Karl Lieb gekommen, der die Bauers mit einer Ehrenurkunde auszeichnete. Hans und Sigrud Bauer verteilten ebenfalls Urkunden: an Brigitte Pettmesser als 2000. Käsekursteilnehmerin sowie an Jaqueline Rochow, die 6500. Museumsbesucherin.
Seit 15 Jahren arbeiten die Bauers übrigens mit Angelika Miller zusammen, die in ihren "großen Käsekursen" seitdem schon 1000 Menschen die Kunst des Käsens beigebracht hat. Sepp Krönauer von der Schönegger Käsealm spendierte allen Besuchern Käseplatten: Auch ihn verbinde einiges mit den Bauers und dem Molkereimuseum, sagte er.