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Das wird mehrere treffen

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    Akuter Spielermangel bei Fußball-A-Klassist Boos ­ Ein Problem, das viele Clubs kennen. Von Michael Denkinger Unterallgäu Was die Reserve angeht, war die personelle Situation in der Fußball-A-Klasse schon vor dieser Saison verfahren: Gerade vier Mannschaften wurden gemeldet, eine Meisterschaftsrunde war sinnlos. Eine 'Zweite' des TV Boos war damals nicht dabei. Warum, wird dieser Tage mehr als deutlich: Spielermangel. Es steht in den Sternen, ob der TVB in der neuen Saison überhaupt ein Team aufbieten kann. Die Lage bei anderen zum Thema befragten Clubs ist unterschiedlich.

    Auslöser des personellen Engpasses in Boos war der Wechsel von vier Spielern in der Winterpause. Für den sportlichen Leiter des TV Boos, Jürgen Kraft, aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn das Problem ist ihm zufolge schon länger präsent. Er bezeichnet das Thema Spielermangel als eine Art schleichende Entwicklung und glaubt, 'dass das bald mehrere treffen wird'.

    In der Förderung des eigenen Nachwuchses sieht Kraft die einzige Möglichkeit, einem Ausverkauf in unteren Klassen zu begegnen, da die finanziellen Möglichkeiten, einen Kicker zu locken gegen Null gehen. Die Nachwuchsförderung müsse ohne Wenn und Aber erfolgen, unabhängig davon, wie lange die Kicker ihrem Verein letztlich die Treue halten.

    In Boos wird derzeit vor allem auf die B-Junioren gesetzt, in der laut Sportleiter Kraft momentan teils sehr gute Fußballer dem runden Leder nachjagen. Um ihnen eine Perspektive zu geben, soll nun alles versucht werden, den Spielbetrieb doch aufrecht zu erhalten. Eine Spielgemeinschaft mit dem FC Niederrieden, der seine Reserve ebenfalls abmelden musste, hätte diesen vermutlich bereits jetzt gesichert. Beide Vereine konnten sich jedoch nicht einigen.

    Vorschlag: Spieler gratis ausleihen

    Derweil regt Spielgruppenleiter Gerd Scheer an, zum Zuschauen gezwungene Reserve-Kicker aus Niederrieden gratis einige Zeit nach Boos auszuleihen, um der 'Ersten' des Nachbarn zu helfen: 'Es muss jedoch gewährleistet sein, dass sie umsonst wieder zurückwechseln dürfen.' Scheer findet vor allem die Umstände bei den A-Klassen-Reserve-Teams 'unbefriedigend'. Weil nur ein Quartett gemeldet hatte und so kaum Spiele zustande kamen, wird seit Ende der Winterpause auch gegen Reservisten aus höheren Klassen gekickt. Beispiel: Die 'Zweite' des TSV Lautrach/Illerbeuren maß sich jüngst mit der Kreisklassen-Reserve aus Bad Grönenbach. Zwar nur in Freundschaft, für Lautrachs Vereinschef Martin Heinle aber eine gute Lösung, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen.

    Dass es in Lautrach/Illerbeuren derzeit keinen Spielermangel gibt, führt Heinle darauf zurück, dass vor der Saison über zehn Spieler aus der Jugend zu den Aktiven stießen. Was dazu führte, dass selbst im Reserve-Team viele Junge gegen den Ball treten. Nicht alltäglich, wenn man so will, denn oft gleicht Team zwei ­ sofern vorhanden ­ einer Altherren-Elf.

    Heinle sieht die Lösung des Problems ebenfalls in gezielter Nachwuchsförderung. Gemeinde-Grenzen sollten dabei eine untergeordnete Rolle spielen. Beim TSV geht man mit gutem Beispiel voran: In den Jugendteams finden sich Spieler und Trainer aus Woringen, so Heinle. Ein weiteres Beispiel, dass dies funktionieren kann, liefern Westerheim und Erkheim, wo auch in der Jugend kooperiert wird.

    Wie man mit einem kleinen Kader und einem Fragment aus Fußball-Jugend erfolgreich durch die Saison kommt, ist beispielsweise beim FC Ollarzried zu beobachten. Der Tabellenführer der A-Klasse startete mit 18 Spielern (zwei weniger als Boos) in die Saison und muss dazu ohne A- und B-Jugend auskommen. Von der C-Jugend abwärts wird laut FCO-Vorsitzendem Werner Gärtner ('Wir leben von Saison zu Saison') mit Böhen gekickt. Also jenem Verein, mit dem sich Ollarzried derzeit um den Aufstieg streitet. i Der Fußball-A-Klassist TV Boos sucht nicht nur nach Spielern sondern auch einen neuen Trainer. Interessenten melden sich beim Sportleiter des TV Boos, Jürgen Kraft unter der Telefonnummer (0 83 35) 91 71.

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