Die beiden letzten Saisonspiele des ERC Lechbruck waren ein Spiegelbild der kompletten Spielzeit der Flößer: mit allen Höhen und Tiefen. Während man in Ottobrunn ungefährdet mit 8:0 (2:0, 3:0, 3:0) siegte, setzte es nur einen Tag später gegen Schliersee eine Pleite: Lechbruck unterlag auswärts mit 2:6 (1:1, 1:2, 0:3). Auf dem Papier ist der Abstieg der Flößer in die Bezirksliga eindeutig. Und doch gibt es Hoffnung: Die Neueinteilung der Landesligen könnte noch den Klassenerhalt bringen.
Dieser Zuversicht standen den Lechern beim vorletzten Spiel in Ottobrunn aber mehrere Wermutstropfen entgegen. Erkrankt fehlte Lukas Chaloupka, verletzt Christoph Pfeiffer und Björn Michels, zudem konnte Franz Holl aus beruflichen Gründen nicht spielen. Schon in den Anfangsminuten schied Florian Böhm mit einem Armbruch aus, Pietro Vacca und Torhüter Martin Ullsperger verließen das Eis jeweils mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vorzeitig. Dennoch nahmen die Gäste von Beginn an die numerische Unterlegenheit hin - und ließen den Ottobrunnern kaum eine Chance. In schöner Regelmäßigkeit schossen die Flößer ihre Tore und gewannen 8:0.
Gegen den TSV Schliersee trat der ERC mit einer Rumpftruppe von nur zehn Feldspielern und zwei Torhütern an. Zunächst hielten die Allgäuer dem Gegner Stand, beim Rückstand von 2:3 schien das Spiel gar zu kippen. Doch mit einem Doppelschlag machte Schliersee alle Hoffnungen zunichte. Am Ende hieß es 6:2 für den Gastgeber. "Eine verkorkste Saison ist zu Ende. Sie hat nicht gehalten, was sich Viele versprochen haben," so Spartenleiter Bernhard Sitter. Obwohl es an Ende der Saison mehrmals Grund zum Jubeln gab, steht Lechbruck einiges bevor.
Unter der Prämisse "nach der Saison ist vor der Saison" bereitet man sich auf Veränderungen vor. Große Bedeutung wird dabei der bevorstehenden Neuwahl des Vorstands beigemessen. Hier ruft der ERC Fans, Freunde und Kritiker zur Unterstützung auf, um "das Eishockey wieder in Fahrt zu bringen," so Sitter.
In welcher Liga das Team nächste Saison antritt, ist indes noch unklar. Einen Funken Hoffnung erhält sich der ERC aufgrund der Neueinteilung der Ligen. Möglich wäre, dass Lechbruck dadurch noch die Klasse halten kann. Eine Entscheidung hierzu steht allerdings noch aus - und kann sich länger hinziehen. Solange muss man sich in Geduld üben. (fis)