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Das Partnerschaftliche selbstverständlich machen

Ostallgäu

Das Partnerschaftliche selbstverständlich machen

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    Das Partnerschaftliche selbstverständlich machen
    Das Partnerschaftliche selbstverständlich machen Foto: hr/zi

    Trendforscher stellen fest, dass immer mehr junge Menschen Sicherheit in der Familie suchen. Gesine Schwan ist daher eine Verfechterin einer "Entschleunigung unserer Arbeitswelt" - damit die partnerschaftliche Familie, in der Mann und Frau zu gleichen Teilen arbeiten und sich um die Kinder sorgen können, eine Chance hat. Bei der Verleihung der Roten ASF-Rose stellte sie diese Idee am Internationalen Frauentag im Marktoberdorfer Rathaussaal in den Mittelpunkt ihrer Rede.

    Überreicht wurde ihr der Gleichstellungspreis in Form der ASF-Rose von der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Ostallgäu, Ilona Deckwerth, für ihre Verdienste um die Gleichstellung. Auf lokaler Ebene erhielten die beiden Kaufbeurerinnen Christa Berge und Wiltrud Fleischmann die mit 300 Euro dotierte Auszeichnung für ihren Einsatz für die Gleichstellung von Frauen (siehe nebenstehender Artikel).

    Als Professorin, Dekanin und Präsidentin einer Universität habe Gesine Schwan in einem überwiegend männlich geprägten Berufsumfeld maßgeblich daran mitgewirkt, dass Hochschule und Wissenschaft sich mehr und mehr für Frauen öffnen. Als Vorreiterin auf politischem Feld habe sie zweimal für das Amt der Bundespräsidentin kandidiert, begründet die ASF ihre Entscheidung für Schwan.

    Wie Deckwerth in ihrer Laudatio sagte, werde auch das Wagnis ausgezeichnet, gegen den Strom zu schwimmen und eine kritische Denkerin zu sein. Vielfach sei Schwan dafür bereits ausgezeichnet worden.

    Sie selbst, so Schwan, sehe sich nicht als Vorkämpferin. Sie sei in den 68-ern auch keine Feministin gewesen. Ihre beruflichen und politischen Schritte hätten vielmehr etwas mit ihrer familiären Entwicklung zu tun: mit dem Elternhaus und ihrem ersten Ehemann. Für sie sei Karriere eigentlich kein Thema gewesen, sagte sie in sehr persönlichen Worten. Aber es sei für sie ganz selbstverständlich gewesen, mitzureden, einen eigenen Standpunkt zu haben. "Das Partnerschaftliche, die Augenhöhe, sind für mich selbstverständlich."

    Die Verleihung der ASF-Rose gehöre zu den ganz großen Ereignissen der Ostallgäuer SPD, sagte deren stellvertretender Vorsitzender, MdL Dr. Paul Wengert in seinem Grußwort. Es bestehe nach wie vor dringender Handlungsbedarf auch des Gesetzgebers, Ungleichheiten wie bei Bildungschancen und in der Arbeitswelt zu bekämpfen. "Wir müssen Gleichheit in unserer Gesellschaft realisieren - dazu brauchen wir aber auch Vorkämpfer und Vorbilder." Mit der ASF-Rose würden Frauen ausgezeichnet, die Vorbildliches geleistet haben. Wengerts Anliegen unterstützten auch Landrat Johann Fleschhut und Bürgermeister Werner Himmer in ihren Grußworten. Zahlreiche Frauen, die am Festakt teilgenommen hatten - darunter auch viele ehemalige Preisträgerinnen - ließen sich am Ende das Buch "Woraus wir leben. Das Persönliche und das Politische" von der Autorin Gesine Schwan signieren und nutzen die Gelegenheit zum Gespräch mit der Ausgezeichneten.

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