Sparkasse schüttet 25 000 Mark aus Jury: 'Landvereine haben\'s besonders schwer' Kempten (az). Nach gut vierstündiger Beratung war sich die Jury einig: die Sportvereine 'ganz weit draußen', fernab von Wirtschaftsbetrieben und damit Sponsoren, haben es besonders schwer. Ihnen galt bei der Verteilung der 25 000 Mark, die die Sparkasse Kempten ausschüttete, folglich auch das Hauptaugenmerk. Die Großvereine dagegen, 'die es in der Regel leichter haben, an irgendwelche Geldtöpfe zu kommen', wurden diesmal nicht bedacht.
l Die Kriterien: Ein besonderes Auge warf die Jury natürlich auf die Bewerbungen. 44 gingen bei der Sparkasse ein. Die Bewerber sollten ihren Sportverein kurz beschreiben und vor allem benennen, wofür sie eine etwaige Spende verwenden würden. Auch die Originalität der Bewerbung wurde bewertet.
l Die Jury: Ulrich Wiedemann von der Marketing-Abteilung der Sparkasse Kempten, Benno Glas vom Sportamt Kempten, Roland Merkle vom Landratsamt Oberallgäu und Thomas Weiß von der Sportredaktion der Allgäuer Zeitung diskutierten (nach reichlicher Vorab-Lektüre) lange, wie das Geld am sinnvollsten verteilt werden könnte. Weil die Jury die Fördergelder breit streuen wollte, wurde der ursprünglich festgesetzte Mindestbetrag von 1500 Mark gesenkt. Davon profitieren nun vor allem die vielen kleinen Schützenvereine, bei denen so die einhellige Meinung auch mit 500 Mark schon einiges bewegt werden könne.
l Die Auswahl: Durch das Raster fielen hauptsächlich die Großvereine in Stadt und Land sowie die Bewerber, die keinen konkreten Verwendungszweck angegeben hatten. Am Ende war sich die Jury einig, dass es der TSV Heising, der TSV Kimratshofen und der SV Probstried wohl am nötigsten hätten. Das Umfeld bei diesen drei Ortsteil-Vereinen mache die tägliche Vereinsarbeit besonders schwierig. 'Ein Anzapfen von Sponsoren ist da fast unmöglich', urteilte die Jury. Mit jeweils 2800 Mark wurden diese Mehrsparten-Vereine mit außergewöhnlich hohem Anteil von Jugendlichen unterstützt.
Vom Schicksal gebeutelt
Zwei Vereine machten in ihren Bewerbungen besonders auf ihre finanziellen Nöte aufmerksam: Zum einen der Tennis-Club Kempten, dessen Halle bei einem Sturm schwer beschädigt worden ist. Und zum anderen der SV 29 Kempten, der um seine Existenz zu sichern das Grundstück in der Eich erwarb. In beiden Fällen dürfte sich die finanzielle Mehrbelastung nicht negativ auf die Jugendarbeit auswirken. Je 1600 Mark sollen helfen.
Auch sieben kleine Vereine, die sich zum Großteil auf eine einzige Sportart konzentrieren und im Konzert der Großen nur die zweite oder dritte Geige spielen, dürfen sich auf jeweils 1200 Mark aus dem Topf der Sparkasse freuen.
Das Ergebnis
So wurden die 25 000 Mark verteilt:
je 2800 Mark bekommen der TSV Heising, der TSV Kimratshofen und der SV Probstried.
je 1600 Mark bekommen der Tennis-Club Kempten und der SV 29 Kempten.
je 1200 Mark bekommen: die Turngemeinschaft Allgäu, der Skiclub Kempten, der Tauchsportclub Kempten, die Dynamic Dance Cooperation, der MSC Scuderia Kempten, der Squash-Club Kempten und die DJK Kolping Kempten.
je 500 Mark bekommen die Schützenvereine Hochgreut, Lauben/Heising, Haldenwang, Oberzollhaus, Sulzberg, Hegge und der Eisstockclub Seltmans. 1500 Mark bekommt die Schützengesellschaft Buchenberg, weil Sportleiter Ralph Pankow mit seinem Schützling Fabian Rump das konkrete Ziel Olympia 2004 im Visier hat und der Verein sich ein elektronisches Korrekturgerät anschaffen will, mit dem auch Jugendliche unter zehn Jahren (ohne Munition) schießen können.