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"Das bewältigt keine Kanalisation der Welt"

Memmingen / Unterallgäu

"Das bewältigt keine Kanalisation der Welt"

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    Eine wahre Sintflut ist am Donnerstagabend über Memmingen und Teile des Unterallgäus niedergegangen. Innerhalb kurzer Zeit liefen zahlreiche Keller, Erdgeschosse und Unterführungen voll Wasser. Feuerwehren und das Technische Hilfswerk eilten von einem Einsatz zum nächsten. Laut Polizei gab es glücklicherweise keine Verletzten. Allerdings richtete das Unwetter innerhalb von einer guten Stunde großen Sachschaden an. Laut dem Leiter des Memminger Tiefbauamts, Ingo Mnich, fielen rund 45 Liter Regen pro Quadratmeter. Somit sei es ein "Jahrhundert-Regen" gewesen.

    Autos bleiben in Unterführungen liegen

    Kurz vor 19 Uhr gingen bei der Memminger Feuerwehr die ersten Notrufe ein. "Viele Straßen waren schlagartig überschwemmt. So einen Starkregen bewältigt keine Kanalisation der Welt", sagt Günther Bachfischer, Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz in Memmingen. Nach seinen Worten blieben wegen Überflutung in der Luitpold-Unterführung vier und in der Lindenbad-Unterführung zwei Autos liegen. Gegen 19.10 Uhr kam es laut Bachfischer in Teilen der Stadt auch noch zu einem etwa 20-minütigen Stromausfall, so dass Pumpen nicht eingesetzt werden konnten.

    Wasser steht bis zu 1,20 Meter hoch

    Neben Privathäusern, in deren Kellern das Wasser zum Teil 1,20 Meter hoch stand, waren auch Geschäfte betroffen. So zum Beispiel das Karstadt-Warenhaus. Hier drang Wasser in die Verkaufsräume im Untergeschoss ein. Laut Filialgeschäftsführer Robin Trebbe konnte Karstadt gestern aber wie gewohnt öffnen.

    Neben Wasserschäden mussten sich die Rettungskräfte auch um umgestürzte Bäume und abgerissene Äste kümmern. "Das war aber nicht so dramatisch", schränkt Bachfischer ein.

    Die Memminger Feuerwehr war laut Bachfischer mit etwa 90 Leuten im Einsatz. Sie bewältigten bis ein Uhr morgens gut 100 Einsätze. Das Technische Hilfswerk (THW) rückte mit vier Fahrzeugen zu 17 Einsatzorten aus.

    Östlicher Landkreis "relativ verschont"

    Auch die Feuerwehren in den Stadtteilen und den umliegenden Gemeinden hatten alle Hände voll zu tun. Dagegen sei der östliche Landkreis von dem Unwetter "relativ verschont" geblieben, so ein Sprecher der Feuerwehr in Mindelheim.

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