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Das Aquaria schließen?

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Das Aquaria schließen?

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    Nachgefragt bei Oberstaufens Bürgermeister Grath Oberstaufen (ell). Harte Vorwürfe aus Steibis an die Adresse der Marktgemeinde Oberstaufen ruft die geplante Schließung des Hallenbads im Ortsteil hervor (wir berichteten). In einer Versammlung von Vereins- und Organisations-Funktionären wurde sogar vorgeschlagen, das Erlebnisbad Aquaria zu schließen, um mit einem Schlag alle Finanzprobleme Oberstaufens zu lösen. Wir sprachen mit Bürgermeister Walter Grath über den Steibinger Protest.

    Ist der Vorschlag, das Aquaria zur Beseitigung der Finanzmisere zu schließen, aus ihrer Sicht sinnvoll?Walter Grath: Auf gar keinen Fall. Man muss sich vor Augen halten, dass das Aquaria in den zehn Jahren seines Bestehens nicht nur die vollen Betriebskosten erwirtschaftet, sondern auch noch das Defizit übernommen hat, das der Betrieb des Steibinger Hallenbads und des Freibads in Thalkirchdorf ergab. Und obendrein wurden in diesen Jahren mehr als sieben Millionen Euro Pacht an die Gemeinde abgeliefert. Sogar in diesem wegen des Supersommers so schwierigen Jahr hat das Aquaria das Defizit der beiden anderen Bäder und obendrein noch mehr als 100000 Euro Pacht an die Gemeinde erwirtschaftet. Wie steht´s mit Zins und Tilgung für die Baukosten? Werden auch die durch die Einnahmen erwirtschaftet?Grath: Dafür reicht es nicht aus. Aber ein Teil der Pacht wird dafür eingesetzt. Noch einmal ganz deutlich: das Aquaria erwirtschaftet seine Betriebskosten und bringt Pacht. Die Bäder in Steibis und Thalkirchdorf nehmen nicht einmal so viel ein, dass der Betrieb gedeckt ist. Es wäre Unsinn, das Aquaria zu schließen. Was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Angaben der Gemeinde zu den Besucherzahlen in Steibis seien 'geschickt hingetrimmt'?Grath: Warum sollten wir das tun? Der im übrigen hervorragende Pächter des Bads hat nun wirklich kein Motiv, die Zahlen niedriger anzusetzen als sie wirklich waren. Er ist doch am Fortbestand des Bads interessiert. Fakt ist nun einmal, dass in den vergangenen acht Jahren der Besuch von 28000 pro Jahr auf 13000 Badegäste zurückgegangen ist. Trotz des guten Betreibers, optimaler Öffnungszeiten und beträchtlicher Investitionen zum Erhalt des Gebäudes. Wie soll die Diskussion nun weitergehen?Grath: Den Vorsitzenden des Hallenbad-Fördervereins Steibis haben wir vor Wochen schon ein gemeinsames Gespräch angeboten. Zu der jüngsten Versammlung wurden weder der Dritte Bürgermeister, der im Gemeinderat für die Erhaltung des Hallenbads kämpfte, noch der gewählte Steibinger Gemeinderat eingeladen. Das ist schon ein seltsames Verfahren. Dennoch: Ich schlage vor, dass wir uns mit den Vereinsvorsitzenden und den gewählten Vertretern im Gemeinderat an einen Tisch setzen und gemeinsam Ideen dazu entwickeln, wie es weitergehen kann. Wenn es tatsächlich ein alternatives Betreibermodell geben sollte, bin ich der Letzte, der nicht mitwirkt. Aber die Betriebskosten für ein Hallenbad sind leider sehr, sehr hoch.

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