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Dankbarkeit stand im Mittelpunkt des Festes

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Dankbarkeit stand im Mittelpunkt des Festes

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    Memmingen (aro). Dankbarkeit gegenüber den Mallersdorfer Schwestern und Freude über das Jubiläum standen im Mittelpunkt der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Memminger Kinderheims Sankt Hildegard. Mehrere hundert Gäste hatten sich eingefunden, um das Jubiläum gemeinsam mit dem Konvent der Franziskanerinnen in einem Zelt im Garten des Kinderheims zu feiern. Mit einem Festgottesdienst in Konzelebration mit Weihbischof i. R. Max Ziegelbauer wurden die Feierlichkeiten in der nahezu voll besetzten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt eröffnet. Dekan i. R. Michael Walch erinnerte an den damaligen Stadtpfarrer Max Rippler, dem es 1890 gelungen sei, vier Schwestern aus Mallersdorf nach Memmingen zu holen, die sich mit Liebe und Fürsorge der Erziehung von Kindern widmeten. Helmut Reuter, der das Hildegardheim 19 Jahre lang leitete ließ dann im Festzelt die Geschichte des ehemaligen 'Waisenhauses' Revue passieren. Demnach sollten in der damaligen 'Kinderbewahranstalt' in der Zwinggasse Kinder zunächst nur während der schulfreien Zeit eine Zufluchtstätte erhalten. 1902, dem eigentlichen Gründungsjahr des Hildegardheimes, sei der 'Anstaltsbetrieb' um Waisenhaus und Hort erweitert worden, berichtete Reuter. Schließlich sei das Gebäude für die Kinder und mittlerweile 17 Schwestern zu klein geworden. 1931 habe man die Strumpfwarenfabrik Julius Gutmann in der Lindenbadstraße erworben und nach Umbau ein Jahr später bezogen. Durch die Übereignung an den Caritasverein habe man 1938 das Haus dem Zugriff des Staates und der NS-Partei entzogen, so Reuter im weiteren Rückblick. Dennoch sei das Gebäude zu Beginn des Zweiten Weltkrieges zunächst als Hilfskrankenhaus für verwundete Soldaten beschlagnahmt worden. Die Fürsorgezöglinge habe man kurzerhand nach Ottobeuren und Kalzhofen verlegt. 'Im August 1945 räumten die Amerikaner das Lazarett, das sie vier Monate zuvor bezogen hatten', so Reuter. Die Kinder habe man bald darauf wieder zurückgeholt und Waisenhaus, Hort, Kindergarten sowie die Handarbeits- und Nähschule im renovierten Gebäude wieder unter einem Dach vereint. Weitere, zum Teil umfassende Baumaßnahmen seien im Laufe der Jahre immer wieder durchgeführt worden.

    Ohne Schwestern geht es nicht Der jetzige Leiter des Heims Hans-Christian Krohns beleuchtete die erzieherische Arbeit des Hauses, die ohne die Schwestern nicht in vollem Umfang zu schaffen sei. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Landrat Dr. Hermann Haisch brachten übereinstimmend den Dank der Stadt und des Landkreises zum Ausdruck. Als ehemaliger 'Zögling' fand auch Salesianerbruder Wolfgang Fellner herzliche Worte des Dankes. Dass im Memminger Hildegardheim gute Menschen wirken, brachte abschließend Superior Staufer von Wallersdorf zum Ausdruck.

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