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Damit die Kälte vor der Haustür bleibt

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Damit die Kälte vor der Haustür bleibt

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    Kaufbeuren/Ostallgäu (dec/syl). - Der Heizölpreis steigt und steigt. Zudem soll 2006 laut einer EU-Richtlinie ein Energiepass nicht nur für Neu-, sondern auch für bestehende Bauten Pflicht werden und über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden Auskunft geben. Deshalb wird Adalbert Freichel, Energieberater und Baubiologe aus Kaufbeuren, zunehmend mit diesem Thema konfrontiert. Für ihn und andere Experten stellt die Fassadendämmung einen Zukunftsmarkt dar. 'Fassaden- und Wärmedämmung sind traditionell Einsatzbereiche der Maler', sagt zwar Johannes Böckler, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Kaufbeuren. Doch mittlerweile haben sich die Anbieter stark spezialisiert. Vor allem so genannte Wärmedämmverbundsysteme liegen laut der von unserer Zeitung befragten Firmen vorn. Dabei wird die Dämmschicht aus Polystyrol, Glas-, Mineralfaser oder alternativen Stoffen wie Holzfaser auf die Außenmauer geklebt oder verdübelt. 'Polystyrol, die billigste Variante, und Glas- oder Mineralfasern werden zu etwa 95 Prozent verwendet', sagt Hubert Linder, Geschäftsleiter der Firma Limo-Therm in Biessenhofen. Auf die Dämmschicht wird zum Schutz vor Bruchstellen ein Glasfasergewebe, die Armierung, aufgeklebt. Dann wird verputzt. Wärmedämmverbundsysteme seien in erster Linie eine günstige Alternative zu den meist nur bei Industriegebäuden und großen Wohnanlagen verwendeten Vorhangfassaden. Vorhangfassaden (hinterlüftete Fassaden) bestehen aus Tragschienen an der Hauswand. Dazwischen kommt das Dämmmaterial. Vorgehängt werden Fassadenplatten etwa aus Metall oder Holz. Dahinter zirkuliert Luft und transportiert Feuchtigkeit ab. 'Dieses System ist teurer, aber witterungsbeständiger und stabiler, als verputzte Fassaden', sagt Linder.

    Spezialisten machen das Geschäft Wer sich für eine Dämmung entscheidet, sollte berücksichtigen: 'Am sinnvollsten ist, Fenster, Fassaden, Kellerdecke, Dach und Heizung auf einmal zu erneuern. Fehlt dafür das Geld, dann gehören auf jeden Fall Fenster, Fassade und Heizung zeitnah zusammen', so Linder. Das bestätigt Energieberater Freichel: 'Ersetzt man nur Fenster, führt das zu vermindertem Luftaustausch und zu Schimmel.' Die einzigen, die beim großen Dämm-Boom oft nicht profitieren, sind kleine Malerfirmen. 'Wir haben früher Fassaden gedämmt. Aber mittlerweile können wir mit den Spezialfirmen kaum noch mithalten', sagt zum Beispiel Siegfried Schrägle von der gleichnamigen Firma aus Ebenhofen. Der Obermeister der Kaufbeurer Malerinnung Johannes Böckler kann dies bestätigen: ' Den kleinen Malerbetrieben wird durch solche Spezialfirmen ein Einsatzbereich genommen. Die leiden natürlich darunter.' i Energieberater Adalbert Freichel berät jeden ersten Dienstag und jeden dritten Dienstag im Monat unter anderem zum Thema Fassadendämmung im Rathaus Mauerstetten von 16 bis 18 Uhr. Telefonische Anmeldung unter (0 83 41) 90 93 70.

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