Großalarm mit 100 Feuerwehrleuten in Lindau - Reparaturarbeiten lösen Brand aus - Schaden unklar Lindau (dik). Ein plötzliches Ende hat der Unterricht gestern für die Schüler der Lindauer Berufsschule und der Fachoberschule gefunden. Gegen 11.30 Uhr brach unter dem Dach der Berufsschule ein Feuer aus. Schüler und Lehrer kamen unversehrt davon. Ein Feuerwehrmann musste behandelt werden. Der Schaden ist beträchtlich.
Ausgerückt ist die Lindauer Feuerwehr zum Berufsschulzentrum schon häufiger. Gestern handelte es sich jedoch nicht um einen Probe- oder Fehlalarm. Diesmal war es ernst: Im Dachstuhl des Schulgebäudes breitete sich ein Schwelbrand aus. Rauch stand über dem Gebäude, das die Schüler plangemäß verließen. Während die Jugendlichen hinter der Absperrung Fotohandys und Digitalkameras zückten, um das Ereignis festzuhalten, stieg die Feuerwehr aufs Dach. Das Feuer erwies sich als hartnäckig. Die Wehrmänner verhinderten zwar, dass der Schwelbrand auf den ganzen Dachstuhl übergriff. Die Löscharbeiten gestalteten sich aber außerordentlich schwierig. Kommandant Robert Kainz berichtete, dass sich der Brand beim Eintreffen der Feuerwehr bereits ausgebreitet hatte. Kompliziert wurde es, weil der Brand im Holzgebälk und Isoliermaterial unter einer Metallwand saß. Die Wehrmänner brachen unter Atemschutz mit Beilen, Rettungsscheren und Metallsägen die Blechverkleidung auf, um an die Brandherde zu kommen. Weil dies sehr zeitaufwendig war, zogen sich die Löscharbeiten bis 15 Uhr hin. Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren insgesamt mit rund 100 Kräften im Einsatz. Ein Feuerwehrmann musste sich behandeln lassen. Entstanden ist das Feuer bei Dacharbeiten. Der Landkreis lässt derzeit das undichte Flachdach der Schule reparieren. Zwei Mitarbeiter der Dachdeckerfirma klebten mit Hilfe eines Flammenwerfers Schweißbahnen aus Teerpappe auf. Laut Bericht der Kriminalpolizei gerieten wohl einige Funken unter die Metallverschalung des Daches und setzten dort die Isolierung in Brand. Die beiden Arbeiter versuchten zunächst, den Schwelbrand selbst zu löschen. Als die mitgebrachten Feuerlöscher leer waren, holten sie sich Geräte aus dem Schulgebäude. 'Als sie die Erfolglosigkeit ihrer Bemühungen erkannten, alarmierten sie um 11.41 Uhr die Feuerwehr', schreibt die Kripo in ihrem Bericht. Kurz darauf schlug auch die Brandmeldeanlage an. Mit Schrecken davongekommen Zum Glück kamen die bis zu 400 Schüler und Lehrer im Gebäude mit dem Schrecken davon. Manch ein Schüler fand das Ganze sogar eher lustig. So machte unter den jungen Leuten der Schlager 'Hurra, hurra, die Schule brennt' die Runde. Andere waren sauer, weil sie den ausgefallenen Stoff irgendwann nachholen müssen. Alle zusammen mussten anderthalb Stunden warten. Denn bei der Flucht aus dem Gebäude hatten sie Taschen, Schlüssel und andere Wertgegenstände in den Klassenräumen gelassen. Erst um 13 Uhr durften sie durch Nebeneingänge in die Schule, um ihre Sachen zu holen. Die Schüler der Fachoberschule dagegen durften gleich nach dem Alarm nach Hause gehen. Die Kriminalpolizei Lindau schätzt den durch Feuer und Löschwasser entstandenen Sachschaden auf mindestens 50000 Euro. Schulleiter Bruno Fischer ging davon aus, dass der Unterricht an der Berufsschule heute wieder ganz normal stattfinden kann. Gestern fiel aber der für den Nachmittag geplante Unterricht aus.