Obergünzburg (jum). - Die Vorstandswahlen waren der wichtigste Tagesordnungspunkt bei der Jahresversammlung der CSU Obergünzburg, doch angesichts des Irak-Krieges wollte Vorsitzender Lars Leveringhaus nicht kommentarlos zur Kommunalpolitik übergehen. In seiner Begrüßung äußerte er sich betroffen darüber, dass die in den letzten Jahrzehnten geschaffenen politischen Strukturen diesen Krieg nicht verhindern konnten und ausgerechnet die USA auf das Legalitätsprinzip verzichtet hätten. Ihre Gründe seien für die meisten Europäer nicht nachvollziehbar trotz aller Verbundenheit mit Amerika. Der Landtagsabgeordnete Helmut Schreck folgte in dieser Frage dem bundespolitischen Kurs der Partei. Seiner Meinung nach, so Schreck, befürworte niemand diesen Krieg. Nicht unschuldig daran seien aber sowohl die Vereinten Nationen, die seit der UN-Resolution von 1991 erfolglos die Beseitigung der irakischen Massenvernichtungswaffen einforderten, als auch die öffentlich ausgetragene Uneinigkeit der Bündnispartner. Sie habe den politischen Druck auf Hussein unterlaufen.
Sozialkosten diskutiert Die Mitglieder des Ortsverbandes nutzten die Anwesenheit von Schreck, um sich über die Entwicklungen im Landtag zu informieren. Neben den noch umstrittenen Einschnitten ins Sozialsystem wurden die Konsequenzen aus der Pisastudie diskutiert. Die angestrebte Förderung der Sprachkompetenz durch geschulte Kräfte und verstärkte Einbeziehung der Eltern schon im Kindergarten wird laut Schreck auch den Haushalt der Kommunen treffen. Das Modell enthält Elemente von Sozialarbeit, und die sei Sache der Kommunen. Daran ändere, so Schreck, auch die geplante Einführung des Konnexitätsprinzips nichts, nach dem der Freistaat für Kosten aufkommen müsse, die von ihm erlassene Gesetze auf anderen Ebenen verursachten. Im Gegenteil. Da die zu verteilenden Gelder nicht stiegen sei zu befürchten, dass sie in die städtischen Krisenzentren fließen und dem ländlichen Raum fehlen werden. Der Geschäftsteil verlief reibungslos: Die Kassenprüfer Ludwig Beck und Marlis Moosbach bezeichneten die Kassenführung als einwandfrei. Dem Antrag auf Entlastung der Schatzmeisterin Brigitte Romer-Pauly wurde einstimmig stattgegeben. Die Vorstandswahlen bestätigten Lars Leveringhaus in seinem Amt als Erster Vorsitzender. Ebenfalls wieder gewählt wurden als Stellvertreter Monika Riedel (Obergünzburg) und Alfred Wölfle (Untrasried). Georg Häring (Günzach), bislang ebenfalls stellvertretender Vorsitzender, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Im Amt bestätigt wurden Schatzmeisterin Brigitte Romer-Pauly, Schriftführer Georg Norgauer sowie die Kassenprüfer Ludwig Beck und Marlis Moosbach. Beisitzer sind Franz-Klaus Denlöffel, Hans Hafenmeyer, Helmut Dietrich, Georg Häring und Nicola Paolini.
Neue Ortsdelegierte Veränderungen gab es bei den Wahlen zu den Ortsverbandsdelegierten. Nachdem Marlis Moosbach, Jörg Bäuerle und Werner Schneider nicht mehr kandidierten, rückten Georg Norgauer, Nicola Paolini und Georg Häring als Ersatzleute nach, gemeinsam mit Brigitte Romer-Pauly und Hermann Knauer. Lars Leveringhaus, Alfred Wölfle, Monika Riedel, Franz-Klaus Denlöffel und Hans Hafenmeyer werden sie als Delegierte am 7. April bei den Wahlen zur Kreisvorstandschaft mit entscheiden. Wegen des Irak-Krieges wurde die Ehrung langjähriger Mitglieder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.