Im Unterallgäu gibt es mittlerweile vier bestätigte Coronafälle, hinzu kommen 30 Verdachtsfälle. In einer Pressekonferenz in Mindelheim hat Landrat Joachim Weirather am Donnerstag gemeinsam mit dem Memminger Oberbürgermeister Manfred Schilder über die aktuelle Situation und über entsprechende Maßnahmen im Unterallgäu informiert. Demnach gibt es ab Freitag auch im Unterallgäu und in der Stadt Memmingen ein Betretungsverbot auf der Grundlage einer Allgemeinverfügung: Keine Besuche mehr in Kliniken, Senioren- und Pflegeheimen und Ambulanten Diensten. Insgesamt betrifft das 30 Einrichtungen im Landkreis Unterallgäu und Memmingen. Das Betretungsverbot gilt vorläufig bis nach den Osterferien. Weiter sind derzeit mehrere Schüler in Memmingen und dem Unterallgäu unter häuslicher Quarantäne. Neben einer Klasse des Vöhlin-Gymnasiums in Memmingen sind auch Klassen der Anton-Fugger-Realschule, der Grundschule in Wiedergeltingen betroffen. Auch die Kinder der Kindertagesstätte Wiedergeltingen sind zuhause isoliert. „Wir müssen einfach schauen, dass unsere Infrastruktur immer leistungsfähig bleibt. Das heißt den ganzen Prozess der Ausbreitung des Virus verlangsamen", so Weirather zu den Maßnahmen. Das schaffe gute Voraussetzungen, dass die Kliniken und die Gesundheitsversorgung insgesamt funktionsfähig bleiben. Weitere Maßnahme im ganzen Landkreis, analog zum Ost- und Oberallgäu: Das Verbot für Veranstaltungen mit mehr als 500 Personen. Was die Schließung der Schulen und Kindergärten angeht, will der Landkreis Unterallgäu möglichst angemessen und nach den Situationen vor Ort reagieren: "Wenn Kinder eines Infizierten die Schule besucht haben und sie damit auch in der Klasse waren, dann erlauben wir uns, diese Klasse auch nach Hause in Quarantäne zuschicken. Das glaube ich ist auch angemessen. Wir sind heute nicht so weit zu sagen, dass wir eine ganze Schule zumachen“, so der Landrat.
Coronavirus im Unterallgäu: die aktuelle Lage