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Christliche Oase in hektischem Alltag

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Christliche Oase in hektischem Alltag

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    Christliche Oase in hektischem Alltag
    Christliche Oase in hektischem Alltag Foto: dorothÉe merkl

    Buxheim | dor | "Jesus Christ, you are my life" - Jesus Christ, du bist mein Leben, singen Jugendliche. Weihbischof Anton Losinger tritt ein. Aber es ist keine Kirche, sondern eine Turnhalle. Und bei der heiligen Messe spielt auch keine Orgel, sondern eine Band. "Erlebe die Faszination des Glaubens" lautet das Motto des Prayerfestivals, das an diesem Wochenende im Buxheimer Marianum Buxheim stattfindet. Die Veranstaltung wird vom Verein Jugend 2000 der Diözese Augsburg organisiert.

    "Es sind vor allem Jugendliche hier, die erst wenig Erfahrungen mit ihrem Glauben gemacht haben und ihn jetzt neu kennen lernen oder vertiefen wollen", sagt Wolfgang Rudolph, ein Jugend2000-Mitarbeiter. Die 250 Jugendlichen, die an dem Festival teilnehmen, sind größtenteils zwischen zwölf und 30 Jahren alt.

    Der 19-jährige Wolfgang Rudolph weiß nicht mehr, wie viele Prayerfestivals er schon besucht hat. "Ich schätze, das ist so mein zwölftes Mal", sagt er. Die Festivals seien für ihn wie eine kleine Oase, er tanke hier auf. Die Ruhe und die Nähe zu Gott seien wie Urlaub vom hektischen Alltag.

    Weihbischof Losinger und zwei weitere Priester halten die heilige Messe, die im Rahmen der dreitägigen Veranstaltung stattfindet. Losinger spricht von den Herausforderungen, die Jugendliche in ihrem Leben und Glauben erwarten. "Wir dürfen zu Jesus kommen", sagt er und fügt hinzu: "Mit allem was uns happy macht und uns bedrückt." Ein Lächeln zieht über die Gesichter der aufmerksamen Jugendlichen.

    Immer wieder wird gesungen - Lieder, die fast wie moderne Popsongs klingen. "Wir wollen zeigen,", erklärt Jugend2000-Mitarbeiter Wolfgang Rudolph, "dass Glaube nichts Veraltetes ist, sondern Spaß macht".

    Eine der Jugendlichen, die den Spaß am Glauben schon gefunden haben, ist Bernadette Fink aus dem Westallgäu. Für sie war die Beichte der Höhepunkt des Prayerfestivals. "Man muss auspacken und seine Schwächen eingestehen", sagt sie. "Das Tolle ist, dass die Sünden vergeben werden."

    Beichte als wichtiger Teil

    Die Beichte ist für viele ein wichtiger Teil des Prayerfestivals. Ab sieben Uhr morgens bis spät in die Nacht stehen den Jugendlichen Priester zur Verfügung, die ihnen die Beichte abnehmen. "Da gibt es Priester", erzählt Rudolph, "denen muss man das Essen in den Beichtstuhl bringen".

    Bei dem Gottesdienst zieht immer wieder Weihrauch wie eine Wolke durch die Turnhalle. Inzwischen ist der Gottesdienst bei der Kommunion angelangt. Jugendliche, die sich nicht bereit dafür fühlen oder nicht katholisch sind, erhalten einen Segen, die anderen den Leib Christi. Nachdem sie die Hostie empfangen haben, kauern einige mit geschlossenen Augen auf dem Boden, anderen stehen Tränen in den Augen. Für die 27-jährige Andrea Wolf aus dem Oberallgäu ist das immer der Höhepunkt: "Wenn Jesus wirklich zu den Einzelnen hinkommt." Ohne die Messe am Sonntag fehle ihr was.

    "Mir wird heiß und kalt"

    Wolfgang Rudolph ist begeistert von dem Festival: "Während der heiligen Messe gibt es Momente, da schnellt mein Puls hoch und mir wird heiß und kalt."

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