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Christentum und Heimat

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    Waal - Das umfangreiche literarische Schaffen des Heimatdichters Peter Dörfler ist derzeit Thema einer Ausstellung im Sitzungssaal des Waaler Rathauses. Rudolf Holzmann, ein bekennender Dörfler-Fan, hat in aufwändiger und liebevoller Kleinarbeit aus Eigenbesitz eine umfangreiche Schau zusammengestellt und das ganze Werk Dörflers so dem interessierten Publikum zugänglich gemacht. In einer Lesung hatte Holzmann bereits Ausschnitte aus den Werken vorgetragen und auch die Person des Dichters vorgestellt. Rund 50 Werke sind in der Zeit von 1912 bis 1955 aus der Feder Peter Dörflers entstanden und in einer Stückzahl von über einer Million Exemplaren erschienen. Dörflers 125. Geburtstag war Anlass, Werk und Leben des berühmten Waalhauptener Sohnes, der unter den schwäbischen Erzählern des 20. Jahrhunderts an vorderster Stelle zu nennen ist, mit einer Ausstellung zu würdigen. Ein Grundtenor in Dörflers Werk ist die Heimat, in der er lebte. Zur Heimat gehörte bei ihm Religion und Geschichte, vor allem die Geschichte der engeren Umgebung. Zu Dörflers großen Erfolgen gehörte sein Erstling 'Als Mutter noch lebte' - Exemplare von sieben Auflagen sind zu besichtigen. In die Rubrik der Heimatliteratur gehören auch die 'Auferstehung', 'Die Papstfahrt durch Schwaben', 'Der Urmeier', 'Die Wessobrunner' und 'Der ungerechte Heller'.

    Schwerpunkte und Höhepunkte bilden die 'Apollonia'- und die 'Allgäu-Trilogie' mit der Entwicklung der Milch- und Käsewirtschaft. Dörflers Beschäftigung mit der Geschichte greift zeitlich aber auch weit zurück. Der Roman 'Neue Götter' führt ins frühe Christentum. 'Severin, der Seher von Noricum' erzählt von den Wirren der Völkerwanderung und 'Die Schmach des Kreuzes' vom aufkommenden Islam. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung sind die Lebensbilder großer Heiliger wie zum Beispiel des Bischofs Ulrich von Augsburg. Dörfler beschrieb Heilige der Frühzeit (Severin und Magnus), des hohen Mittelalters (Albertus Magnus) und des Barock (Philipp Neri) und schilderte das Leben eines Klaus von der Flüe, von Vinzenz von Paul und eines Don Bosco. In einer Feier in der Waaler Grundschule hatte Holzmann die Person und das Schaffen Peter Dörflers vorgestellt. Anschließend spannte er in einer Lesung aus den Werken des Dichters den Bogen von den Urahnen ('Auferstehung') über den Großvater ('Der ungerechte Heller') und den Vater ('Des Vaters Hände') bis zum Kind Peter Dörfler aus seinem großen Anfangswerk 'Als Mutter noch lebte'. Den Abschluss bildete die tiefsinnige Predigt 'Ich gehe zum Vater', die Dörfler kurz vor seinem 70. Geburtstag gehalten hatte. Die Lesung, die einen erfreulichen Zuspruch fand, wurde von der Stubenmusik Lehner aus Bronnen musikalisch umrahmt. Franz Barta i An den Sonntagen im Mai haben Literaturbegeisterte nach dem vormittäglichen Gottesdienst bis um 12 Uhr noch die Möglichkeit, die Ausstellung im Rathaus zu besichtigen.

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