Am Dreikönigstag hat er traditionell ausgedient: der Christbaum. Wohin aber mit dem Baum, der in den vergangenen Wochen so manche Kinderaugen leuchten ließ? Ganz einfach: an den Straßenrand. Denn bei der alljährlichen Christbaum-Sammelaktion des Amts für Landwirtschaft und Forsten werden heuer wieder alle abgelegten Bäume mitgenommen.
Schon seit fast zwei Jahrzehnten ist die Christbaumsammlung eine feste Einrichtung in der Stadt. Durchschnittlich 6500 Bäume hatten die Helfer des Amts jedes Jahr nach Weihnachten mitgenommen, gehäckselt und kompostiert. Dabei galt, dass für den kostenlosen Sammel-Service möglichst gespendet werden sollte. Über die Jahre ging die Spendenbereitschaft aber immer weiter zurück, im Jahr 2007 überwiesen die Kemptener schließlich nur noch 150 Euro. Da wollte Gerhard Hock, Aktions-Organisator beim Amt für Landwirtschaft und Forsten, nicht länger untätig zusehen - immerhin geht der gesamte Erlös der Sammlung an die Kartei der Not, den Allgäuer Hilfsfonds und den Bäuerlichen Hilfsdienst.
Also wurde die Sammlung neu organisiert. Wer seinen Baum bei der Aktion abgeben wollte, musste sich vorher schriftlich anmelden und eine Spende zusagen. Allerdings: Obwohl sich nur 500 Kemptener zuvor angemeldet hatten, legten viele Menschen mehr ihre alten Christbäume auf die Straßen. Sehr zum Ärger des Betriebshofs - tagelang waren die Mitarbeiter nämlich damit beschäftigt, die liegen gebliebenen Bäume einzusammeln und zu entsorgen.
In diesem Jahr soll daher wieder jeder Baum mitgenommen werden - 15 Gruppen mit Helfern der Freiwilligen Feuerwehr, der Berufsschule und der Landwirtschaftsschule werden in der Stadt unterwegs sein. "Wir hoffen natürlich, dass die Bürger dieses ehrenamtliche Engagement honorieren und für die Aktion spenden", so Hock.
Schließlich sei eigentlich jeder Christbaum-Besitzer selbst für die Entsorgung zuständig. Um darauf und auf die Aktion hinzuweisen, wurden daher in Zusammenarbeit mit dem Zweckverband für Abfallwirtschaft 10000 Infoblätter gedruckt. Diese wurden über die Christbaum-Verkäufer dann an die Kemptener verteilt.