Und Camper aus aller Welt kommen in diesen Tagen nach Lechbruck zur großen Welt-Rallye Lechbruck (ars). Lechbruck am See ist vom 27. Juli bis 6. August Ziel für einige tausend Camper aus aller Welt. Sie nehmen an der 62. FICC-Weltrallye des Weltverbandes der Camping-Clubs teil, gleichzeitig findet in Lechbruck auch ein Weltkongress des Verbandes statt. Hauptthema: eine neue Strategie beim Welt-Campingtourismus, der nun über Europa hinaus auch eine Amerika- und eine Asien-Zone erhalten soll.
Dass Camping weltweit auf dem Vormarsch ist - allein in Europa gibt es rund 36 Millionen Camper - zeigt sich in Lechbruck in diesen Tagen ganz deutlich. Das Flößerdorf wurde für die internationalen Tage prächtig herausgeputzt, auf den Wiesen rund um den Campingplatz am Oberen Lechsee wurden zusätzliche Stellflächen geschaffen. Neue sanitäre Anlagen und rund 40 Kilometer neue Wege sollen ein Übriges tun, um den Gästen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Dafür wurden auch unzählige freiwillige Helfer gewonnen, die zusammen mit der Polizei die Camper an die richtigen Stellen lotsen. Überhaupt ist diese Rallye für die Gemeinde Lechbruck und für den Camping-Club dort eine Herausforderung, was Organisation angeht. Sie stellt aber auch eine unbezahlbare Werbung für die Region dar, und an Aufgeschlossenheit gegenüber den internationalen Gästen soll es nicht fehlen. Mittelpunkt aller Aktivitäten währen der Weltrallye wird das große Festzelt, in dem rund 6500 Besucher platz finden. Dort treffen sich auch die internationalen prominenten Gäste, wie die Präsidenten und Vorstände der 54 Campingclubs, die beim Weltkongress vertreten sind. Über 100 Ausflugsfahrten und Veranstaltung werden angeboten, so dass die Wetrallye auch zum Urlaubserlebnis werden kann. Die Schirmherrschaft dieses bedeutendsten Camper-Treffens im Jahr 2000 hat Bayerns Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber übernommen. Eröffnet wird die Weltrallye der Camper mit einem großen Festzug am heutigen Samstag um 17.30 Uhr (Start an der Tennishalle). Dabei präsentieren sich die teilnehmenden Nationen in ihren Landestrachten. Besonders aus England sind schon viele Camper eingetroffen. Sie zeigen sich als "Royalists" besonders vom Namen "König Ludwig-Rallye" sehr angetan. Gestern nachmittag waren neben den Briten schon weitere 39 Nationalitäten auf dem Lechbrucker Campingplatz anzutreffen. Und wie immer gibt es unter den Campern keinerlei Berührungsängste, im Gegenteil, grenzübergreifende Kommunikation wird an allen Ecken und Enden bei diesem und jenem geselligen "Hock" demonstriert. Seit 40 Jahren fahren zum Beispiel ein 82-jähriger Brite und seine Frau im Wohnanhänger durch die Lande. Sie treffen eine Gruppe Polen aus Südschlesien und lauschen den Finnen, von denen einer auf einer kleinen Orgel mit Ever-greens romantische Stimmung zaubert. Und dann ist Hilfe angesagt, denn der Wohnwagen eines Nachbarn steckt im Morast einer feuchten Wiese fest.