Von Thomas Wunder, Aitrang - Camper fühlen sich in der freien Natur wohl. Sie schätzen frische Luft, klares Wasser und eine schöne Landschaft. Eine intakte Natur ist deshalb für Campingplatzbetreiber eine wesentliche Grundlage für zufriedene Gäste und wirtschaftlichen Erfolg. Betreiber, die sich beim Schutz der Natur besonders engagieren, beteiligen sich an 'Ecocamping Bayern'. Dieses Projekt hat das Ziel, den Umweltschutz auf Campingplätzen zu verbessern. Bei einem zweitägigen Workshop auf dem Campingplatz Elbsee informierte der Verein 'Ecocamping' über die Themen Naturschutz und Sicherheit. 'Ich will der Natur etwas zurückgeben', sagt Christa Martin, die zusammen mit ihrem Mann Hubert den Campingplatz inmitten des Landschaftsschutzgebietes 'Elbsee' seit gut drei Jahren betreibt. 300 Stellplätze gibt es dort, in diesem Winter sind 80 Wohnwagen zum Wintercampen da. Seit einem Jahr ist der Campingplatz am Elbsee - zusammen mit 14 anderen in Bayern - Ecocamping Kandidat. Die Kandidaten nehmen an Workshops sowie individuellen Beratungen teil und führen eine Umweltprüfung durch. In den Beratungsgesprächen machen die Ecocamping-Berater Vorschläge, wie Umweltleitlinien eingehalten werden können. 'Es hat uns bislang nur Vorteile gebracht', lobt Christa Martin die Zusammenarbeit mit Ecocamping. Beispiel: Bislang wurden die Getränke für die Gäste in offenen, stromfressenden Kühlfächern gelagert. Dank der Beratung durch Ecocamping werden die Flaschen nun in geschlossenen Kühlschränken gekühlt.
Einsparung: rund 5500 Euro pro Jahr. Neu ist zudem ein überdachter Wertstoffhof und in Zukunft soll der See als 'Solarspeicher' genutzt werden. Doch das Erzeugen von Energie über Wärmerückgewinnung ist laut Christa Müller noch eine 'Vision'. Erfüllen die Kandidaten die Ecocamping-Kriterien, erhalten sie die Auszeichnung 'Ecocamping Umweltmanagement'. Laut Christa Müller darf der Campingplatz Elbsee diesen Titel ab Juni 2003 führen. Danach verpflichten sich die Müllers unter anderem zur Abfallvermeidung und zu einem effizienten Einsatz von Energie und Wasser. Wert wird dann auch auf regionale oder ökologisch erzeugte Produkte in der Gastronomie gelegt. Das Projekt Ecocamping Bayern wird vom Landesverband der Campingplatzunternehmer in Bayern getragen und vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen sowie der Bayern Tourismus Marketing Gmb H unterstützt. Mit der Durchführung ist noch die Bodensee-Stiftung beauftragt. In einem Jahr soll der Verein Ecocamping diese Aufgabe übernehmen. Es wird ein fließender Übergang sein, merkt Marco Walter von der Bodensee-Stiftung an. Er ist gleichzeitig Geschäftsführer von Ecocamping und leitet den Workshop am Elbsee, zu dessen Eröffnung sich neben den Campingplatzbetreibern aus ganz Bayern auch Landrat Johann Fleschhut eingefunden hat. Er findet Gefallen an diesem Projekt, das 'auf sympathische Art und Weise Ökologie und Ökonomie' zusammenbringe. 'Wir müssen versuchen, die Umwelt so zu gestalten, dass wir darin gut leben und wirtschaften können', sagt Fleschhut. Wie das auf dem Campingplatz funktionieren soll, erfahren die rund 25 Teilnehmer während des zweitägigen Workshops. 'Naturnahe Platzgestaltung und ökologisches Bauen', 'Umweltmanagement' und 'Sicherheit' stehen auf dem Programm.