Einen Polizei- und Bergwachteinsatz wollte Alexander Fuhrmann keinesfalls auslösen: "Wir hätten die Fahne sicher schon bald wieder abgehängt." Mit einem Freund hatte der Oberstdorfer eine Flagge am Gipfelkreuz des Schattenbergs bei Oberstdorf gehisst - aber nicht nur, weil "sein Verein" Borussia Dortmund heuer Deutscher Fußballmeister geworden ist.
Die Geschichte beginnt mit einer traurigen Nachricht: Fuhrmanns Freund Horst Meyer - ebenfalls ein bekennender BVB-Fan, der in Cuxhaven an der Nordsee wohnte - ist nach einem Herzinfarkt gestorben. Aus dem Anlass trifft sich der Oberstdorfer im September mit Spezln in einer Kneipe. Gemeinsam legen sie ein Versprechen ab: Falls Dortmund Meister wird, bekommt Horst die Meisterschale in sein Seegrab. Ebenso wird die BVB-Flagge auf dem Schattenberg gehisst.
Sie fahren Anfang Mai nach Cuxhaven und werfen eine Kopie der Meisterschale in die Nordsee zu ihrem verstorbenen Kumpel. Doch damit nicht genug: Am Sonntag steigen Fuhrmann und der Schalke-Fan zum Gipfel des Schattenbergs - auf 1845 Höhenmeter. Oben angekommen, hilft ihnen ein Wanderer, die Flagge am Gipfelkreuz zu befestigen. Zudem wird im Gipfelbuch ein Text verewigt: >
Doch die Flagge wird für einen abgestürzten Gleitschirmflieger gehalten, Bergwacht und Polizei hängen sie ab. Die Beamten bringen das gute Stück ihrem Besitzer zurück - sehen aber von einer Anzeige ab.