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Busunglück 85 Rot-Kreuz-Helfer aus dem Ostallgäu in Tirol im Einsatz

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Busunglück 85 Rot-Kreuz-Helfer aus dem Ostallgäu in Tirol im Einsatz

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    Reutte/Ostallgäul dm/mar l'Die Einsatzkräfte kennen sich untereinander sehr gut. Das hilft uns enorm bei der Koordination und der Abwicklung vor Ort', sagt der Reuttener Bezirksrettungskommandant Michael Schweiger gestern bei der Pressekonferenz zum Busunglück bei Reutte. In den Räumen der Bezirkshauptmannschaft ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit den Kollegen aus dem Ostallgäu ein Thema. 'Das half uns bei der angespannten Stimmung, den Einsatz professionell zu bewältigen', erzählt der Rotkreuzler aus Reutte weiter. Wie berichtet, war bei dem Unfall am Donnerstag ein 69-Jähriger ums Leben gekommen. Sechs weitere Mitglieder einer Reisegruppe aus Baden-Württemberg wurden schwer verletzt.

    Man kennt sich, man hilft sich

    Insgesamt waren 85 Helfer und 19 Fahrzeuge des Ostallgäuer Roten Kreuzes am Katzenberg bei Reutte im Einsatz. Die seelische Betreuung in den Krankenhäusern und an der Sammelstelle unterstützten acht Mitarbeiter des Kriseninterventionsdienstes aus dem gesamten Landkreis. Michael Schweiger betonte besonders, dass es sich um ehrenamtliche Helfer handelt, die vom Arbeitsplatz weg die Tiroler Kollegen unterstützen. 'In diesem Fall wird wieder deutlich, wie wichtig ein großer Pool gut ausgebildeter Ehrenamtlicher ist, um die Kräfte des Rettungsdienstes schnell zu unterstützen und auch eine große Anzahl Verletzter fachgerecht zu versorgen', so der Kreisgeschäftsführer des BRK im Ostallgäu, Thomas Hofmann.

    Über die Leitstellen Kempten und Weilheim wurde auch im Allgäu Alarm ausgelöst. Über eine spezielle Frequenz melden sich die eintreffenden Rot-Kreuz-Helfer aus dem Allgäu dann bei der Einsatzleitung.

    'Es ist sehr wichtig, dass sich alle Funktionsträger der Blaulichtorganisationen persönlich kennen', stellt Bezirksfeuerwehrinspektor Roland Kramer heraus. Per Handy hatten ihm die Kollegen aus dem Ostallgäu Unterstützung angeboten. Die Kommunikation per Funk leidet noch unter den verschiedenen Systemen. Während in Tirol die Digitalisierung schon abgeschlossen ist, ist sie in Bayern noch in Arbeit. Vor Ort tauschen die Feuerwehrleute deshalb Funkgeräte aus.

    Man kennt sich schließlich von vielen gemeinsamen Übungen. Anfang Juli treffen sich die Blaulichtorganisationen in Höfen bei Reutte zu den ersten Sicherheitstagen Tirol/Bayern. Selbstverständlich hätte auch im Tiroler Raum alles Nötige zur Verfügung gestanden, so Feuerwehrchef Kramer. Die Anfahrtszeiten seien aber für die bayerischen Kollegen kürzer. Zumal das 'Nadelöhr Katzenberg' zu war, so Rettungskommandant Schweiger. Der Weg über den Fernpass war den Kollegen aus dem übrigen Tirol damit versperrt.

    Erst gegen 19 Uhr war die Fernpassbundesstraße wieder für den Verkehr freigegeben worden. Der Verkehr in Richtung Süden wurde so lange über den Plansee, der in Richtung Norden über Garmisch-Partenkirchen umgeleitet. 'Wir haben die Information sofort an den Rundfunk weitergegeben', so Alois Friedl, stellvertretender Kommandant der Polizei im Bezirk Reutte. 'Dadurch konnten viele die Fernpassroute meiden.'

    "Allgäu-Rundschau Seite 25

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