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Bus verfährt sich: Frau verpasst Flug

Füssen

Bus verfährt sich: Frau verpasst Flug

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    "Das ist der größte Hammer, den ich je erlebt habe", ärgert sich Peter Werner über die Deutsche Bahn (DB). Auf die Palme bringt den Allgäu-Urlauber aus Bremen ein folgenschwerer Patzer beim Schienenersatzverkehr: Ehefrau Maria verpasste am vergangenen Montag ihren Flug und erschien so nicht rechtzeitig am Arbeitsplatz. Für eine Entschädigung habe Peter Werner stundenlang mit der Bahn telefonieren müssen, kritisiert er.

    Nach der Schilderung von Werner war seine Frau in Füssen in einen der Ersatzbusse nach Kaufbeuren gestiegen, die während der aktuellen Gleisbauarbeiten im Einsatz sind.

    Drei Stunden Dauertelefonat

    Zuerst lief alles nach Plan - bis sich der Busfahrer in Seeg verfranste. Die Folge: "Meine Frau kam zu spät am Bahnhof an, hat den Zug verpasst und schließlich auch ihren Rückflug", so Werner. Jetzt will er wenigstens die entstandenen Kosten für den vierstündigen Arbeitsausfall seiner Frau und deren ICE-Fahrt nach Bremen ersetzt bekommen. Erst nach drei Stunden Dauertelefonaten mit der Bahn erfuhr er nach seiner Schilderung, welches Busunternehmen überhaupt zuständig ist.

    Hermann Koch, Füssener Fuhrparkleiter der Regionalverkehr Allgäu GmbH (RVA), bestätigt, dass es bei dem Bus eines Subunternehmens zur beschriebenen Verspätung kam. "Der Fahrer hat sich auf einen Einheimischen verlassen - das war ein Fehler", bedauert Koch gegenüber unserer Zeitung. Dieser Fahrgast habe ihm eine Abkürzung zeigen wollen, doch die führte den Linienbus in die Irre. Das habe letztendlich zu der achtminütigen Verspätung geführt. Doppelt ärgerlich: Der Zug fuhr erst vier Minuten nach Ankunft des Busses aus dem Kaufbeurer Bahnhof ab - jedoch habe man verpasst, die Bus-insassen zu informieren, dass der Zug noch im Bahnhof stehe.

    Mit dem beauftragten Busunternehmer habe man sich inzwischen unbürokratisch geeinigt, den Schaden von 175 Euro aus Kulanzgründen zu ersetzen, so Koch. "Der Chef des Unternehmens hat das Geld Herrn Werner persönlich in seinem Kurhotel vorbeigebracht und sich für den Ärger entschuldigt."

    Zu weiteren Pannen im Ersatzverkehr sei es jedoch nicht gekommen, betont Koch. Und er ist zuversichtlich, dass dies bis zum Ende der Gleisarbeiten zwischen Kaufbeuren und Füssen am 17. Mai so bleiben wird. Dass Fahrgäste vorsichtshalber einen früheren Bus nehmen, hält der RVA-Fuhrparkleiter übrigens nicht für nötig. "Den Fahrplan halten wir in aller Regel ein." Sollte es wirklich einmal Verzögerungen geben, informiere der Busfahrer den Bahnhof. Dort werde entschieden, ob und wie lange der Anschlusszug wartet.

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