Diesen Tag wird Ulrich Schmidt-Narischkin nicht so schnell vergessen: Just an seinem 40. Geburtstag übernahm der Oberstleutnant gestern das Kommando über das Gebirgsaufklärungsbataillon 230. Vorgänger Hans-Joachim Engelhaupt wurde bei einem Appell nach zweijähriger Dienstzeit am Standort feierlich verabschiedet. In einer bewegenden Rede bedankte er sich bei seinen Soldaten für eine 'erfüllte Kommandeurszeit.'
Engelhaupt wechselt (wie berichtet) ins Einsatzführungskommando der Bundeswehr. In seiner Ansprache erinnerte er an eine Zeit voller Herausforderungen, die man dank des großen Einsatzes aller rund 700 Soldaten, aber auch des gesamten Umfeldes gemeinsam gut gemeistert habe. Mit Blick auf den jüngsten, über einjährigen Afghanistaneinsatz des Bataillons betonte er: 'Ich hatte keine ruhige Minute, solange die Truppe draußen war.' Die Gefahr für Leib und Leben sei stets vor Augen, die Angst allgegenwärtig. Wer dies leugne, täusche 'falsches Heldentum' vor. Und in Richtung seines Nachfolgers: 'Ihr habt einen guten Kommandeur abgekriegt.'
Brigadegeneral Johann Langenegger zeichnete Engelhaupt mit dem Ehrenzeichen der Gebirgsjägerbrigade 23 aus. Ehe er die Truppenfahne an Schmidt-Narischkin überreichte, attestierte er dem scheidenden Kommandeur eine 'beeindruckende Leistung' – wie auch das ganze Bataillon seine Aufgaben 'gewissenhaft und professionell' erfüllt habe.' Nicht umsonst genieße die Einheit einen sehr guten Ruf. MdL Dr. Paul Wengert schließlich war froh, dass der Standort bei der Reform mit 'blauem Auge' davongekommen sei. (raf)
Begleitet vom Salut Füssener Böllerschützen und 'verhaftet' von einer Besatzung des Spähwagens Fennek: So wurde der scheidende Kommandeur der Füssener Gebirgsaufklärer gestern vom Exerzierplatz gebracht. Neuer Einsatzort für Hans-Joachim Engelhaupt (Bildmitte) ist nun das Einsatzführungskommando Potsdam. Fotos: Markus Raffler
Bei der Übergabe der Truppenfahne: Hans-Joachim Engelhaupt, Johann Langenegger und Ulrich Schmidt-Narischkin (von links).