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Bundesvorsitzender spricht in Sonthofen über weltweites soziales Gleichgewicht

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Bundesvorsitzender spricht in Sonthofen über weltweites soziales Gleichgewicht

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    Bundesvorsitzender spricht in Sonthofen über weltweites soziales Gleichgewicht
    Bundesvorsitzender spricht in Sonthofen über weltweites soziales Gleichgewicht Foto: Willi Dressler

    Zu Beginn gab es einige Missverständnisse: "Was schwätzt er da?", wunderte sich ein Zuhörer, und ein anderer fragte: "Was hat das mit dem Rauchen zu tun?" Sebastian Frankenberger, der Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), ist vielen eben nur als Initiator des Volksentscheids zum Rauchverbot in Bayern bekannt. An diesem Abend im Haus Oberallgäu wollte sich der 29-jährige Politiker aber eher zum "Global Marshall Plan" und zur direkten Demokratie äußern. Einige (aktive) Raucher, die sich mit dem ÖDP-Chef wohl lieber wegen des Stängelverbots auseinandergesetzt hätten, verließen enttäuscht vorzeitig den Raum.

    Frankenberger, rhetorisch fit und offensichtlich geübt im Umgang mit (politischen) Gegnern, reagierte locker und kam stets ohne lange Umwege zum Thema zurück. "In der Welt", so der Notfallseelsorger und Stadtführer, "ist ein generelles Umdenken nötig".

    Zuschauer als Rollenspieler

    Der "Global Marshall Plan" strebe ein wirtschaftliches und soziales Gleichgewicht weltweit an. Dabei müsse "von unten" angefangen werden, forderte der Referent und nannte als Beispiel die Mikrokreditprojekte. Allerdings gehe es mit dem Plan nicht richtig voran, auch auf EU-Ebene passiere nicht viel. Woran liegt das, fragte er seine Zuhörer und machte sie geschwind zu Rollenspielern in seinem Vortrag.

    Da gab es den Europa-Abgeordneten, der zwar abstimmen, aber keine Gesetze einbringen darf. Weitere willige Besucher stellten den Kommissar, den Lobbyisten und den Bürger. Das Fazit von Frankenberger: "Der Bürger hat kaum Einfluss." Seine Schlussfolgerung: "Wir müssen die repräsentative Demokratie ergänzen durch die direkte Demokratie auf allen Ebenen."

    Denn die Bürgerschaft beweise mehr Expertentum als ein paar Politiker, die über die Gesetze europaweit oder national abstimmen: "Das Volk denkt langfristiger als Politiker", meinte Frankenberger. Direkte Demokratie heiße auch, aktiv zu werden, um zum Beispiel über das Internet den Abgeordneten aus seinem Wahlkreis zu fragen, warum bestimmte Prozesse so und nicht anders laufen.

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