Ostallgäu/Marktoberdorf (id). - Wie sehr der Mensch von den Bergen abhängig ist, wie wichtig die Berge für die Trinkwasserspeicherung sind, zeigte Helga Wessely, Bund Naturschutz (BN)-Beauftragte zum internationalen Jahr der Berge in der Jahresversammlung der BN-Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren auf. Weiter wurde bekannt dass von insgesamt 2172 Mitgliedern 1751 ordentliche Mitglieder und 421 Förderer seien. Dies bedeute gegenüber dem Vorjahr ein Schwund von 102 Mitgliedern und 65 Förderern. In der Versammlung kam es auch zu einer kontroversen Diskussion über Sinn und Unsinn von Windkraftanlagen. Bei den Neuwahlen wurde Vorsitzender Josef Kreuzer in seinem Amt bestätigt. Für die vor zwei Jahren zurückgetretene Zweite Vorsitzende Elke Englert fand man wiederum keinen Ersatz. Auch Schatzmeister Herbert Noske und Schriftführer Peter Langenwalter wurden wiedergewählt. Zum ersten Delegierten wählten die Mitglieder Peter Orendi ernannt, der seit 1971 beim BN Mitglied ist und seit sieben Jahren die Ortsgruppe Kaufbeuren leitet. In seinem Rückblick ging Josef Kreuzer auf die Aktivitäten der Kreisgruppe näher ein. Sie habe sich bei der Ausstellung Vitasana in Kaufbeuren präsentiert. Dabei sei man mit Leuten ins Gespräch gekommen, die sonst nicht erreicht würden. Die Haus- und Straßensammlung habe heuer nur 2148 Euro eingebracht.
Dies sei jedoch darauf zurückzuführen, dass wegen der A7-Problematik im Süden des Landkreises auf die Sammlung durch Schüler verzichtet worden sei. Denn den Argumenten, mit denen die Jugendlichen da konfrontiert worden wären, könnten nur Erwachsene entgegnen. Kreuzer erinnerte an Vorträge und die gelungene Bayerntour. An Exkursionen hätten jeweils rund 100 Personen teilgenommen. Auch die Fledermauswanderung sei ein voller Erfolg gewesen. Zum Wettbewerb 'mehr Natur in Hof und Flur' hätten sich neun Landwirte zur Begutachtung ihrer Anwesen angemeldet. Auch berichtete der Vorsitzende, dass im neu gegründeten Landschaftspflegeverband Ostallgäu Ralf Strohwasser als Dritter Vorsitzender für den Bund Naturschutz tätig sei. Als Anerkennung für die geleistete Arbeit überreichte Kreuzer der Geschäftsstellenleiterin des BN in Kaufbeuren, Hannelore Langenwalter, noch ein Geschenk. Für den Bund Naturschutz bedeute das Gebirge vor allem Erhaltung der Artenvielfalt. Allein in den Alpen gebe es 40 Prozent der gesamten europäischen Flora und etwa 30000 Tierarten. Etwa zehn Prozent der Welt sei Hochgebirgslandschaft, aber etwa die Hälfte der Menschen seien direkt oder indirekt von diesen Hochgebirgslandschaften, und den Niederschlägen dort abhängig, führte BN-Beauftragte Wessely aus. Kontrovers wurde noch der Bau von Windkraftanlagen diskutiert. Dr. Greifenhagen führte unter anderem aus, dass die Anlagen bevor sie richtig rentabel seien, bereits ausgedient hätten und wieder abgebaut werden müssten. Hierzu betonte Kreuzer, solange der Bund Naturschutz an seiner Meinung festhalte, dass Energie aus Wind, Wasser, Sonne und regenerativer Biomasse als besonders naturverträglich zu fördern seien, werde auch er diese Meinung weiterhin öffentlich vertreten.