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Bund Naturschutz appelliert: Keine Palmkätzchen für den Osterstrauch!

Schädliche Tradition

Bund Naturschutz appelliert: Keine Palmkätzchen für den Osterstrauch!

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    Anstatt Ostersträuche mit Palmkätzchen daheim aufzustellen, rät die Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren dazu, dafür Forsythien-Zweige zu verwenden.
    Anstatt Ostersträuche mit Palmkätzchen daheim aufzustellen, rät die Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren dazu, dafür Forsythien-Zweige zu verwenden. Foto: Knoll

    Die Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren des Bund Naturschutz in Bayern bittet gerade im Frühling um Rücksicht auf die Natur: „Wildbienen und Schmetterlinge brauchen im Moment jede Nahrungsquelle. Die blühenden Weiden oder Schlüsselblümchen sind mit ihrem Pollen und Nektar in dieser noch blütenarmen Zeit ganz wichtig“, appelliert Ilona Deckwerth, 1. Vorsitzende der Ortsgruppe Füssen. „Genießen Sie die Schönheit der aufblühenden Natur und das Brummen und Summen an den Kätzchen am besten in der Natur.“

    Wichtige Nahrungsquellen für Wildbienen und Schmetterlinge

    Etliche blühende Weidenarten sind für die Insekten, die schon unterwegs sind, eine wichtige Nahrungsquelle, betont der Bund Naturschutz. In der freien Landschaft blühen ansonsten noch nicht allzu viele Pflanzenarten. Insbesondere die Bienen brauchen nach dem harten Winter Energie für den Aufbau der Bienenvölker. Eine der wichtigsten Nahrungsquellen zu Frühlingsbeginn sind dabei die Palmkätzchen, auch Weidenkätzchen genannt die im Allgäu gerne zum Palmsonntag geschnitten werden. Wie der Umweltschutzverband informiert, haben Weidenblüten einen hohen Nährwert und versorgen hungrige Insekten mit wertvollem Eiweiß und Fetten. Auch Hummeln, Käfer, Schmetterlinge und andere Insektenarten und sogar einige Vogelarten wie der Zilpzalp oder Meisen nutzen sie als Nahrung.

    Forsythien-Zweige statt Salweid-Äste für den Osterstrauch

    Deshalb sollten Allgäuer für ihre Ostersträuße die Finger von Salweide oder anderen Wildblumen lassen, so der Bund Naturschutz. Auch wenn das Mitnehmen kleiner Mengen von Wildblumen grundsätzlich erlaubt ist, appelliert der BN eindringlich, die Pflanzen in der Natur zu lassen.

    Um Wildbienen und andere Insekten zu schützen, sollten Allgäuer für den Osterstrauß auf Forsythien zurückgreifen, rät die BN-Kreisgruppe Ostallgäu-Kaufbeuren: "Für die Wohnung können Zweige der Forsythien aufgestellt werden. Denn sie produzieren weder Nektar noch Pollen und sind für Insekten damit wertlos", erklärt Deckwerth.

    Tipps für Gartenbesitzer

    Auch Gartenbesitzer können viel für Insekten tun. So rät die BN-Ortsgruppe verschiedene heimische Sträucher und Kräuter zu pflanzen, die möglichst weit über das Jahr verteilt blühen und Nektar und Pollen bieten. Im Frühjahr stellen neben Weiden zum Beispiel Schlüsselblumen, Lungenkraut, Lerchensporn oder Sträucher wie die Kornelkirsche und die Schlehe wichtige Nahrungsquellen für Insekten dar.

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