Kaufbeuren (fro). - Die Bundeswehr Kaufbeuren hatte laut Wolfgang Mache von der Standortverwaltung keinen Bedarf mehr für zwei Grundstücke im Eichwald zwischen Kaufbeuren und Friesenried. Sie hat den Grund schon vor einiger Zeit an die Bundesvermögensverwaltung zurückgegeben. Wie Konrad Abele von der Bundesvermögensverwaltung in Augsburg mitteilt, wurde das Gelände inzwischen an vier Käufer veräußert. 'Bei dem einen Grundstück handelte es sich um den Tower mit Gebäude und Sender, der zur Ausbildung für die militärische Flugsicherung genutzt wurde', so Stabsfeldwebel Ulrich Sendler, zuständig für die Pressearbeit. Daran angrenzend befand sich der Schießplatz für Gewehr, Pistole und Flak. Etwas weiter im Wald lag der Empfänger der Ausbildungsanlage. 'Die Schießübungen finden jetzt an einem anderen Ort statt, während die Ausbildung in den Kaufbeurer Fliegerhorst verlegt wurde', so Mache. Das Bundesvermögensamt ermittelte zunächst, ob eine andere staatliche Einrichtung Bedarf für die Grundstücke hatte, und bot sie dann zum Verkauf an. Nach Angabe von Mache ist das Gelände mittlerweile vollständig in andere Hände übergegangen. Bereits im März 2000 wurde der abgelegene Empfänger der Ausbildungsanlage an die privatisierte Deutsche Flugsicherung verkauft. Im August des selben Jahres kaufte der Verein für Deutsche Schäferhunde die Hälfte des Schießplatzes auf. Das restliche Schießplatzgelände und das so genannte Rapcom-Gelände mit Sendemast und Tower der Ausbildungsanlage erwarb die Firma Karl Müller aus Kaufbeuren. Im Februar dieses Jahres hat schließlich die Stadt Kaufbeuren die Straße und den Wasserhochbehälter gekauft. Nach Auskunft von Berthold Ammersinn vom Liegenschaftsamt Kaufbeuren wird das Gelände für die Wasserversorgung der Stadt gebraucht. Der private Investor Karl Müller aus Kaufbeuren hat noch keine Pläne, was er mit seinem Rapcom-Gelände anfangen wird. 'Dazu muss ich mich erst mit den beiden Unternehmen und der Stadt ins Benehmen setzen.' Der Sender wird nämlich seit dem Abbau der Radaranlage durch die Bundeswehr von zwei Telekommunikationsunternehmen genutzt. Vorerst jedenfalls 'bleibt alles beim Alten auf den 40000 Quadratmetern', so Müller.
Vereinsheim errichtet Roland Meyer, der Vorsitzende des Schäferhundevereins, berichtet: 'Wir haben auf unserem Gelände unser Vereinshaus gebaut - komplett in Eigenleistung. Im Mai findet die Einweihung statt. Wir werden hier Schäferhunde trainieren und stehen den Leuten mit Informationen zur Verfügung.' Ein kleiner Geländestreifen zwischen Sender und Hundeübungsplatz verbleibt übrigens bei der Bundeswehr. Dabei handelt es sich um eine Patriot-Raketen-Übungsstellung: Ein Sattelschlepper bringt bei Bedarf einen Container mit dem Feuerleitsystem dorthin. Die Soldaten trainieren dann die Objekterfassung sowie Freund- und Feinderkennung mit dem Feuerleitsystem, 'aber ohne Raketen', wie Heinz Süßmuth, der Leiter der Standortverwaltung, betont. 'Die liegen sicher verwahrt im Depot.'