Josef Demmler schnauft ein paar Mal durch, als er den Weg zu den Burgruinen Hohenfrey- und Eisenberg hinaufsteigt. "Ich habe schon viele Wanderungen mitgemacht, aber nicht an vorderster Front", meint der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Waal lachend. An diesem Nachmittag erklimmt er mit etwa 20 Bürgermeistern und Kreisräten aus dem Ostallgäu die Ruinen über Eisenberg.
Anlass dieser "Bergtour" war der Ostallgäuer Wanderfrühling: "Mit dieser Aktion wollen wir den Endspurt des Wanderfrühlings einläuten", erklärte Landrat Johann Fleschhut, der die Gemeindeoberhäupter begleitete. Auch Willi Fischer, Bürgermeister von Rettenbach, war dabei. "Wandern ist meine Leidenschaft", gestand er. Der Ausflug war für ihn keine wirkliche Herausforderung: "Bei solchen Kaffee-Touren kann man im Hemd marschieren", schmunzelte er. Auch Xaver Boos, Rathauschef von Rückholz, ist ein begeisterter Bergsteiger: "Mein Sohn ist Kletterer. Ich bin oft mit ihm unterwegs." Dass er ein bisschen ins Schwitzen kam, störte ihn nicht: "Ein bisschen haut es den Dampf immer raus - das gehört einfach dazu."
Oben angekommen geben die 16 anwesenden amtierenden und ehemaligen Bürgermeister eine Kostprobe ihrer Sangeskünste: Sie sind nämlich Mitglieder eines Bürgermeisterchores, der seit 1993 unter Organisator Heinrich Hutter und Dirigent Xaver Boos besteht. "Wir treten hin und wieder bei Feiern auf", so Hutter.
Dr. Paul Wengert, Präsident des Chorverbandes Bayerisch-Schwaben, stellte das neue Liederheft für den Wanderfrühling vor. In dem Büchlein finden sich bekannte Melodien wie "Im Frühtau zu Berge", die von Jürgen Schwarz, geschäftsführender Vorstand des Verbandes, und Karl Zepnik, künstlerischer Beirat im Vorstand, zusammengestellt wurden. "Beim großen Finale des Wanderfrühlings am 16. Mai sollte jeder dieses Buch dabei haben", wünscht sich Wengert. (dr)