Von Armin Schmid |Bad GrönenbachDie Bürgerinitiative "Schützt unseren Schlossberg" in Bad Grönenbach hat den Bürgerentschied über die geplante Bebauung des Bad Grönenbacher Schlossberges - wie gestern berichtet - klar gewonnen. "Wir sind froh, dass wir die Bürger überzeugen konnten", meinte Peter Krivan als Sprecher der Bürgerinitiative. Man habe, frohlockte Krivan, das Ziel mit klarem Vorsprung erreicht, es werde keine Bebauung auf dem Grundstück auf dem Schlossberg geben. "Es gibt keinen anderen Ort in der Nähe, der so ein Wahrzeichen wie Bad Grönenbach mit dem Hohen Schloss und dem Schlossberg hat", meinte Krivan freudestrahlend.
Trotz des Jubels der Mitglieder - die Bürgerinitiative hatte sich zu später Stunde noch auf dem Marktplatz versammelt, um das Wahlergebnis abzuwarten - machte sich Peter Krivan bereits Gedanken über die Zukunft. Da die Gemeinde das 6000 Quadratmeter große Grundstück gekauft habe, gehe es auch darum, sich Gedanken über eine weitere Verwendung zu machen. "Ein Schloss-Kurpark mit vielen heimischen Bäumen und einem Garten mit Pflanzen und Blumen wäre auch im Sinne eines attraktiveren Angebotes für Touristen und Kurgäste des Kneippkurortes machbar und wünschenswert", fügte Krivan an.
Von der Deutlichkeit des Wahlergebnisses zeigte sich der Vertreter der Bürgerinitiative nicht überrascht: "Ich habe bereits vor der Wahl mehrmals gesagt, dass wir mit rund 60 Prozent gewinnen werden."
Mit einem weniger deutlichen Ergebnis hatte Bürgermeister Bernhard Kerler gerechnet: "Natürlich hätte die Marktgemeinde gerne gewonnen." Kerler, der seine Enttäuschung nicht verbergen wollte, stellte gleich fest, dass der Marktrat das Ergebnis akzeptieren werde und dass die Bebauung des Grundstücks an der Pappenheimer Straße damit vom Tisch sei. Die Ursache für die deutliche Wahlniederlage sah der Bürgermeister darin, dass die Bürgerinitiative eine emotionale Kampagne geführt, während die Gemeinde auf Sachlichkeit gesetzt habe. Mit dem Grundstück selbst passiert vorerst nichts.
Kerler wünschte sich allerdings, dass sich die Mitglieder der Bürgerinitiative nun genauso engagiert für die Entwicklung des Schlossberges einsetzten, wie sie es für das Bürgerbegehren getan hätten. "Da die Gemeinde den Grundstückskauf mit dem Verkauf der beiden Bauplätze gegenfinanzieren wollte, entsteht jetzt zunächst ein Finanzloch im gemeindlichen Haushaltsplan", erläuterte der Gemeindechef. Eine Gefährdung für den Haushalt gehe von der Finanzlücke allerdings nicht aus. Der Bauherr selbst stehe jetzt zwar mit Bauplan und Baugenehmigung, aber ohne Grundstück da. "Eigentlich", so Kerler, "wollten wir 6000 Quadratmeter kaufen und mit dem Verkauf von 2000 Quadratmetern den ganzen Kauf finanzieren und 4000 Quadratmeter Restfläche behalten. Jetzt stehen wir eben mit einer größeren Restfläche da" .