"Warum erfahren wir nicht mehr über Weitnau und das Westallgäu?" "Wieso sind unsere Skilifte kaum vertreten?" Um solche Fragen rund um die Heimatzeitung drehte sich die Mobile Redaktion des Allgäuer Anzeigeblatts in Missen-Wilhams. Über 120 Zuhörer waren am Montagabend in den Schäffler-Saal gekommen. Sie haben viel diskutiert, gelacht, aber auch geschimpft. Ihnen hörten unter anderem Hermann König, Redaktionsleiter Allgäu, Etienne le Maire, Leiter der Lokalredaktion und Verlagsleiter Peter Fuchs zu.
Bei Berichten würden kleine Lifte zu wenig berücksichtigt, monierte Bernhard Sontheim, Gesellschafter der Thalerhöhe . "Wir müssen darauf achten, wo die meisten Menschen hinfahren. Bewusst erwähnen wir immer wieder auch kleine , können aber nicht alle abdecken", sagte Sibylle Mettler, für Missen-Wilhams zuständige Redakteurin und stellvertretende Leiterin der Lokalredaktion.
Berichte aus der Nachbarschaft "Wir erfahren zu wenig, was in Weitnau und im Westallgäu passiert", meinte Hans Eglasz. "Wir übernehmen laufend wichtige Artikel unserer Nachbarredaktionen. Bei Themen über die Verwaltungsgemeinschaft mit Weitnau oder die Schule ist das selbstverständlich", so le Maire.
Anzeigen in drei Ausgaben Wegen der Grenzlage sei es für Gewerbetreibende schwierig, Anzeigen für ihre potenziellen Kunden zu schalten, monierte Gerhard Vögel: Ein Annonce in drei Ausgaben würde nicht nur viel kosten, sondern auch einen hohen Streuverlust ergeben. Noch könne die Zeitung nicht kleiner strukturiert werden, erklärte Fuchs. "Ich denke aber, dass die Veränderungen in der Medienwelt auch die Zeitung wahrscheinlich dazu bewegen werden, in anderen Kategorien zu denken."
Leserbriefe "Bei manchen Leserbriefen ist viel Inkompetenz drin. Werden die überprüft?", wollte Helmut Scholz wissen. "Ja, wir achten dabei auf bestimmte Kriterien", erläuterte le Maire. Abgedruckte Leserbriefe dürften nicht zu lang sein. Zudem dürfe darin niemand beleidigt oder verleumdet werden sowie keine falsche Tatsachenbehauptung enthalten sein.
E-Mails Benny Mohr kritisierte, dass einmal ein Artikel des Veteranenvereins nicht rechtzeitig erschienen sei: "Aber wir haben das Problem dann ja gelöst." Eine E-Mail-Adresse sei damals nicht aktiv gewesen, erläuterte Mettler. Der Fehler sei inzwischen aber behoben.
Zustellung "An wen sollen wir uns wenden, wenn die Zeitung nicht kommt? Als wir uns mal beschwert haben, hat uns eine Dame am Telefon pampig angeredet", erzählten Werner Pilger und Isidor Dreier. "Das darf natürlich nicht vorkommen", gestand Verlagsleiter Fuchs ein. Wenn jemand reklamiere, müsse er eine vernünftige Antwort und sein Exemplar so schnell wie möglich bekommen. Am besten wenden sich Leser in dem Fall an den Vertrieb: Telefon 08323/802-160.
"Ich bekomme meine Zeitung oft erst gegen 15.30 Uhr, das kann doch nicht sein", klagte Hans Eglasz aus Wiederhofen. Dort würden 27 Zeitungen per Post zugestellt, weil man trotz intensiver Bemühungen keinen Zusteller finde, sagte Fuchs. "Ich werde mit unserem Vertrieb nach einer neuen Lösung suchen." Ulrike Müller - die Landtagsabgeordnete wohnt in Wiederhofen - schlug vor, "einen Kasten aufzustellen, in dem die Zeitungen deponiert werden" - die Wiederhofener könnten ihn mit Schlüsseln aufsperren. Das werde geprüft, versicherte Fuchs.
Für die "ausgesprochen gute Zusammenarbeit", lobte Bürgermeister Hans-Ulrich von Laer Verlag und Redaktion.