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Bühnenbild entsteht vor den Augen der Zuschauer

Bregenz

Bühnenbild entsteht vor den Augen der Zuschauer

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    Bühnenbild entsteht vor den Augen der Zuschauer
    Bühnenbild entsteht vor den Augen der Zuschauer Foto: beckmann

    Menschen schweben durch die Luft und laufen übers Wasser, eine riesige Statue erhebt sich wie von Geisterhand, Schiffe fliegen. Die Bregenzer Festspiele bieten auf ihrer Seebühne zwar Jahr für Jahr ein Spektakel für Augen und Ohren. Doch diesen Sommer, wenn die Oper "Aida" von Giuseppe Verdi gegeben wird, setzen die Bregenzer noch eins drauf.

    Wie nie zuvor werden der Luftraum, aber auch der Bodensee, auf dem die Bühne als Insel steht, in die Inszenierung einbezogen. Die malerische Umgebung ist also mehr als nur bloße Kulisse. Regisseur Graham Vick sagt es so: "Wir wollen keine Bühne auf dem See. Der See ist unsere Bühne."

    Die Zuschauer auf der fast 7000 Plätze fassenden Tribüne werden - neben dem Hörerlebnis - eine Menge zu sehen haben. Aber das Bühnenbild besteht selbst in seiner vollständigsten Version noch aus Fragmenten. Also müssen die Opernbesucher dieses Jahr erstmals ihre eigene Vorstellungskraft bemühen, um das Bühnenbild in seiner Gänze zu erfassen.

    Dabei helfen im Wesentlichen zwei Baukräne, die links und rechts der Bühne stehen und 68 beziehungsweise 51 Meter hoch sind. Sie werden nicht nur Menschen und Dinge schweben lassen, sondern auch eine Maske aus dem Wasser ziehen. Sie ist Teil einer imaginären Statue. Deren blauen Füße stehen schon auf der Bühne, andere Teile liegen verstreut herum, etwa eine Fackel und ein Buch. Würde man alles zusammensetzen, würde die berühmte Freiheitsstatue entstehen, die die Hafeneinfahrt von New York prägt.

    Freiheit und Unfreiheit gehören zu den Hauptthemen von Verdis "Aida". Die Figurfragmente stehen für die zerbrochene Sehnsucht nach Freiheit, erklärt Bühnenbildner Paul Brown.

    Schließlich ist Aida eine Sklavin in Ägypten, und am Ende sind nicht nur sie, sondern auch ihr Geliebter, der ägyptische Feldherr Radames, bei lebendigen Leib eingemauert - und vielleicht so frei in ihrer Liebe wie nie zuvor

    Verdis Oper "Aida" feiert am Mittwoch, 22. Juli (21.15 Uhr), Premiere. Bis zum 23. August folgen weitere 27 Aufführungen. Es geht um die unglückliche Liebesgeschichte zwischen der äthiopischen Sklavin Aida und dem ägyptischen Feldherrn Radames. Uraufgeführt wurde die Oper im Jahr 1871 in Kairo. Regie führt Graham Vick. Es spielen die Wiener Symphoniker unter Leitung von Carlo Rizzi.

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