Hunger? Schnell noch einen Döner oder eine Pizza bestellt; Spaghetti pesto gekocht oder bestenfalls eine Leberkässemmel beim Metzger um die Ecke geholt. Was heute so schnell und so selbstverständlich möglich ist, war für die früheren Generationen undenkbar. Noch bis weit in die 1960-er Jahre hinein wurde zuhause geschlachtet, lebte man – vor allem auf dem Land – im Winter überwiegend vom Eingemachten und im Sommer vom dem, was der Garten hergab.
Gut erinnern an diese Zeiten können sich auch Antonia und Hans Weber. Hausschlachtungen sind dem Landwirtsehepaar aus Buchloe noch gut in Erinnerung. 'Fleisch war damals etwas sehr Wertvolles', erzählt der 78-jährige Austragsbauer. Und wenn geschlachtet wurde, dann hatten viele etwas davon: selbstverständlich die eigene Familie, der Metzger, der Tierarzt, aber auch Bekannte und entfernte Verwandte. 'Man verteile es halt', sagt seine Frau, Antonia Weber.
Meist wurde bei den Bauern daheim zweimal im Jahr geschlachtet, im Frühjahr und im Herbst. Zwei bis drei Zentner schwer war eine schlachtreifes Schwein, älter als ein dreiviertel Jahr wurde es nicht.
'Beim Schlachten mussten alle mithelfen', erinnert sich Hans Weber. Da wurde bereits ganz in der Früh das Wasser im Kessel der Waschküche zum Kochen gebracht. Zeitig dran war auch der Hausmetzger, der das Schwein schlachtete. 'Kurz nachdem es seinen letzten Grunzer getan hatte, mussten wir das Blut auffangen und anfangen, es zu rühren. Daraus wurden Blutwurst und Pressack gemacht', erinnert sich Antonia Weber.
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