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Buchloer Altstadt: Das Venedig des Allgäus

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Buchloer Altstadt: Das Venedig des Allgäus

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    Statt teurer Straßen baut die Stadt nun Kanäle Buchloe (fließ). Der Städtetourismus wird immer beliebter, stellte vor kurzem die Reisebranche fest. Um auch Buchloe als attraktives Ausflugsziel anbieten zu können, will sich die Stadt künftig als "Venedig des Allgäus" auf den großen Tourismusbörsen dieser Welt präsentieren. Die Idee dazu kam den Stadtvätern, als sie stundenlang über die Sanierung der Altstadt im Bereich Ludwigstraße sinnierten. Den Anwohnern war sowieso nichts recht, außerdem fehlten Parkplätze. Da entwickelte Stadtbaumeister Herbertle den genialen Plan: Kanäle müssen her.

    Das Planungsbüro von Professor Schnipsel zu Memmingen hat bereits die Details ausgearbeitet. Wie der Gaudi-Express erfuhr, rücken am heutigen Faschingsdienstag schon die Bagger an und buddeln die Straßen in der Altstadt einfach weg, so dass sich die Gennach dort ungehindert ausbreiten kann und somit Wasserwege entstehen. Eine Gruppe des Hohen Rates sammelt derweil im italienischen Venedig Anregungen, die auch in Buchloe umgesetzt werden können. Vor allem wollen die Stadtväter Gondeln ordern.

    Bürgermeister Franze eilt unterdessen im Rathaus von Pressekonferenz zu Pressekonferenz, um den neugierigen Journalisten das neue Konzept der Stadt zu verdeutlichen. "Wir pfeifen auf den Ferienpark, da geht doch eh´ nix voran und nehmen unsere Vermarktung nun selbst in die Hand", betonte Franze bei einem Exklusiv-Interview mit dem Gaudi-Express. Das Venedig-Projekt schaffe außerdem zahlreiche Arbeitsplätze. Dringend gesucht werden vor allem Gondolieri. Sie sollten Stehvermögen, Kraft und insbesondere gute Stimmbänder mitbringen. Denn selbstverständlich werde auf den Gennachkanälen gesungen, so Franze. Stadtkapelle, Jugendmusikwerk, Frauen- und Bundesbahn-Männerchor arbeiten bereits an speziellen Liedern für die Gennachstadt. Titel wie "Oh du mein Buchloe", "Ich ging einst am Strande der Gennach entlang", "Schau hie, da schwimmt a dicker Fisch im Wasser" oder "Lache, mache, suche, da" sollen für jeden Geschmack etwas bieten. Weiteres italienisches Flair im Buchloer Stil versprüht das Centro Mercato am Immlepark. Seit die Idee mit dem Klein-Venedig durchsickerte, reißen sich die Geschäftsleute um die dortigen leerstehenden Räume. Das freut natürlich die Bierbrauer zu Irsee. Die Geduld ihres Geschäftsführers zahlte sich aus. Statt billig verpachtet, werden die Läden nun an die Meistbietenden versteigert. Ebenso wie das italienische Original soll nun auch die Gennachstadt autofrei werden. "Wir haben das mehrfach getestet, aber Autos sind nun mal nicht für Wasserwege geeignet", gibt sich sogar der größte Buchloer Autobauer Burkard zu Alpina geschlagen. Der Hohe Rat forderte deshalb die Bahn auf, ihren neuen Bahnhof wirklich zügig zu bauen, damit die Touristen umweltgerecht auf Schienen anrollen können. Die zahlreichen neuen am Bahnhof vorgesehenen Gebäude sind geradezu ideal für weitere Bettenburgen. Denn die vorhandenen Hotels und Gasthöfe sind bereits auf Jahre ausgebucht. Damit die Touris vom Bahnhof, der nicht unmittelbar an die Gennach angebunden ist, in die Altstadt gelangen, sollen Pferdekutschen, Droschken und Rikschas eingesetzt werden. Wer dennoch meint, er müsse unbedingt auf den eigenen vier Rädern nach Buchloe rollen, wird schon auf der Autobahn abgefangen und unmittelbar auf den Großparkplatz zwischen Buchloe und Honsolgen geleitet. Wo einst der Ferienpark sprießen sollte, entsteht nämlich nun unbandig viel Platz für Autos. "Das läßt sich auch besser mit der Landwirtschaft vereinbaren, da können dann auch unsere riesigen Geräte problemlos rangieren", freut sich Ortssprecher Majlangnix.

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