Pfronten | dim | Den Gemeinderat informierte Tourismus-Direktor Jan Schubert über den Stand der Planung für eine Busverbindung ins Tannheimer Tal während der Sperrzeiten der Achtalbrücke. Wie berichtet, wird die Brücke ab Ende August mehrere Monate saniert.
Die Tourismusanbieter auf beiden Seiten der Grenze haben großes Interesse an einer Verbindung, so Schubert. Die Strecke werde bisher vom öffentlichen Personennahverkehr noch nicht bedient, die Einbeziehung sei aber für die Zeit nach der Brückensanierung geplant. Für die Zwischenzeit habe man eine Kleinbus-Verbindung zwischen Bahnhof Pfronten-Ried und Gemeindeamt Grän mit weiteren Haltestellen dreimal täglich geplant. Die Finanzierung erfolge aus öffentlichen und privaten Mitteln. Notwendig sei noch eine Abstimmung mit der Regierung von Schwaben.
Lob gab's dafür von Gemeinderätin Angelika Wohlfart: 'Ich finde es sehr gut, dass die Busverbindung zustande kommt.' Noch keine Antwort erhielten Hans Hechenberger und Philipp Trenkle auf ihre Fragen: 'Was ist, wenn mehr Leute kommen und der Kleinbus nicht ausreicht? Werden die Kosten zwischen Pfronten und Tannheimer Tal geteilt?' Hier bedarf es noch einer endgültigen Klärung.
Auch ein Bürger machte von der Möglichkeit Gebrauch, Anträge und Wünsche vorzutragen. Philipp Hechenberger aus Steinach sieht es als eine große Chance für Pfronten an, durch die Erhebung einer Straßenbenutzungsgebühr für die Achtalstraße die Gemeindefinanzen aufzubessern. Für den Tourismus, aber auch für Einheimische könnten mit den erzielten Einnahmen sinnvolle Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden. Fakt sei, dass weder Kreis noch Land die Straßenbau- und Unterhaltslast übernehmen wollten.
Straßenmaut von zwei Euro?
Darum sei es nur logisch, dass sich die Benutzer der Straße beispielsweise an den 360 000 Euro, welche die Gemeinde für die Brückensanierung aufwenden müsse, beteiligten. Bei 800 000 Durchfahrten jährlich und einer Gebühr von zwei bis drei Euro könnte in etwa eine Million Euro pro Jahr erzielt werden, auch wenn man Befreiungen großzügig handhabe.
'Das ist ein bestechender Vorschlag', so Bürgermeister Beppo Zeislmeier, 'der auch etwas von modernem Raubrittertum hat.' Anschließend zitierte der Rathaus-Chef aus seinen Unterlagen über die mehrfachen Anträge zur Übernahme der Straßenkostenlast. Zu seinem Einwand, man könne eine überörtliche Straßenverbindung nicht mit einer Maut belegen, erntete der Bürgermeister Widerspruch. 'Wir leben schließlich in einem Rechtsstaat', so Zeislmeier, 'holen aber gerne noch weitere schriftliche Stellungnahmen ein und prüfen die Geschichte noch einmal.'