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Brot und Brezen werden teurer

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Brot und Brezen werden teurer

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    Bäcker: Schuld daran sind die höheren Preise für Heizöl und Mehl Kempten (biw). In einigen Bäckereien im Oberallgäu kostet die Semmel schon statt bisher 40 Pfennig 45 Pfennig. Und in Kempten werden die Brötchen auch bald teurer: 'Der Trend geht zur Preiserhöhung', ist sich Heinz Grünwald, Obermeister der Bäckerinnung Kempten, sicher. Für Brezen und Brot werden die Kunden nach den Worten Grünwalds im kommenden Jahr mehr bezahlen müssen. 'Ursache dafür sind das derzeit teure Heizöl und die hohen Benzinpreise', sagt Grünwald. Weiterer Kostenpunkt für die Bäcker: die gestiegenen Mehlpreise.

    Die hohen Energiepreise sind für den Obermeister der Grund, dass eine Preiserhöung der Backwaren unabwendbar ist. Hoch zu Buche schlägt dabei das verteuerte Heizöl: 'Ein Backofen läuft nun mal acht Stunden während der Produktion', erklärt Grünwald, 'das verursacht bei den Preisen hohe Kosten.' Auch die gestiegenen Benzinpreise machen dem Innungsmeister Sorgen. Immerhin müssen die Waren mit den Lieferwagen ausgefahren werden. Noch könnten viele Bäcker den Preis für eine Standard-Semmel bei 40 Pfennig halten, weil sie die höheren Energiepreise schluckten.

    Weiterer Anlass für die Verteuerung der Backwaren ist die 'katastrophale Getreideernte heuer', weiß Grünwald. Der starke Regen im Juli habe das Getreide unbrauchbar gemacht. 'Das Korn war zu nass und hat begonnen zu keimen', so Grünwald. Der Eiweißkleber im Getreide sei deshalb nicht in dem Grad vorhanden, um damit zu backen. 'Es eignet sich nur noch als Futtermittel', bedauert der Bäckermeister. Der Preis für Mehl im Allgäu sei in den vergangenen Wochen um fünf Mark pro Doppelzentner gestiegen.

    Auch Petra Suckuw, Inhaberin der Bäckerei Käßmeyer, deren Zentrale in Ulm ist, weiß noch nicht, wie sie die 'exorbitante Steigerung der Rohstoffpreise auffangen wird'. In den letzten zwei Monaten habe es eine zehn- bis 15-prozentige Steigerung für einen Zentner Mehl gegeben, so Suckuw. 'Ich werde aber versuchen, die Backwaren so lange wie möglich noch ohne Preisanhebung zu verkaufen', versichert Suckuw.

    Preise nicht haltbar

    Josef Sinz, Chef der 'Bäckerei und Konditorei Sinz' in Kempten, ist sich sicher, dass die derzeitigen Preise für Backwaren auf Dauer nicht gehalten werden können. Ursache dafür seien nicht nur die gestiegenen Ölpreise und das verteuerte Mehl, sondern auch die steigenden Reparatur- und Personalkosten. 'Wir wollen für unsere Mitarbeiter eine gute Ausbildung und das kostet', erklärt Sinz, der in Kempten sechs Filialen besitzt.

    Ein Grund, weshalb Bäcker Sinz die Preise noch nicht erhöht hat, sei der große Konkurrenzdruck durch die Großbäckereien, die auf den Markt drängten. 'Zusätzlich drücken die Billig-Discounter den Preis', so Sinz: 'Mittelständische Bäckereien haben da oftmals das Nachsehen.'

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