Über ein Jahr lang hatten sie ihre Hochzeit geplant. Mit Sektempfang und bei strahlendem Sonnenschein sollte die Vermählung in der ersten Juniwoche stattfinden. Doch Unwetter und Starkregen machten Andreas und Leonie Hofherr aus Ravensburg einen Strich durch die Rechnung. Statt blauem Himmel und 25 Grad waren gesperrte Ortseinfahrten, vollgelaufene Keller und Flüsse, die über die Ufer traten plötzlich an der Tagesordnung. So drohte die Hochzeit im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser zu fallen. Doch das Brautpaar ließ sich nicht unterkriegen und feierte ein unvergleichliches und unvergessliches Fest.
Hochzeit bei Hochwasser: Ravensburger Brautpaar plant spontan um
Am Freitag fand bereits die standesamtliche Trauung von Andreas und Leonie Hofherr in Ravensburg statt. Wegen dem Regen musste das Brautpaar schon an diesem Tag kurzfristig umplanen: Für die Hochzeitsfotos hatten sie spontan noch durchsichtige Regenschirme online bestellt. Mit dem Ergebnis sind sie vollends zufrieden. Zwar mussten die Haare immer mal wieder mit dem Föhn getrocknet werden, dafür sind aber einmalige Momentaufnahmen entstanden.

Hochzeit in Oberzell - Ortseinfahrt und Feld geflutet
Die kirchliche Hochzeit sollte in einer Kapelle in dem Ortsteil Oberzell von Ravensburg stattfinden. Doch der Regen schien kein Ende zu nehmen. Am Samstagmorgen, als klar war, dass die Flusspegel nicht mehr weiter steigen würden, beschlossen Leonie und Andreas das Fest wie geplant zu feiern. Die Wetterlage hatten sie dabei genau im Blick. Wie der Bräutigam im Gespräch mit all-in.de berichtet. Viel musste neu organisiert und umgeplant werden, ohne die Trauzeugen, auf die sich das Brautpaar zu 100 Prozent verlassen konnte, hätte das nicht funktioniert, so Andreas Hofherr.

Pavillon statt Sonnenschirme: So war die Regenhochzeit in Ravensburg
Für den Sektempfang, der im Freien geplant war, organisierten das Brautpaar und Helfer kurzerhand im ganzen Dorf Pavillons. Damit die Gäste im Trockenen blieben, wurden auch Zelte noch schnell an der Hochzeitslocation aufgebaut.

Spontane Fotoidee: Brautpaar aus Ravensburg im Schlauchboot
Auf der Hochzeit selbst sind dann auch noch ganz besondere Fotos entstanden. Direkt neben der Hochzeitslocation stand ein Maisfeld unter Wasser. Knietief hatte sich das Wasser über eine riesige Fläche angesammelt. Da hatte ein Freund des Brautpaars eine Idee. Kurzerhand brachte er sein Schlauchboot zur Hochzeit. Das Brautpaar war begeistert. So berichtet Andreas Hofherr: "Wir sind sofort los". Schnell waren auch Gummistiefel organisiert, die das Brautpaar gegen ihre Hochzeitschuhe eintauschte.

Brautpaar kommt ins Rudern: "Wir sind für jeden Spaß zu haben"
"Wir sind für jeden Spaß zu haben", erzählt Andreas Hofherr lachend. Für ein bisschen Schlamm waren sich die beiden auf jeden Fall nicht zu schade. So setzte sich das Brautpaar spontan ins Boot und stach in den Hochwasser-See. Mit dem Schlauchboot ruderten sie dann auf dem Maisfeld. Als das die Partygäste das mitbekamen, packen sie ihre Regenschirme, kamen ins Freie und jubelten dem Brautpaar zu. Bei den entstandenen Fotos hat das Paar "den Moment perfekt eingefangen" so der Bräutigam.

So hat sich das Traumpaar aus Ravensburg kennengelernt
Wie Hofherr weiter erzählt, haben sich er und seine Frau sich durch ein gemeinsames Hobby kennengelernt. Beide waren zuerst ehrenamtlich im Rettungsdienst aktiv. Gemeinsam haben sie nun ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie betreiben mittlerweile in Ravensburg selbstständig einen Rettungsdienst mit Rettungswagen. Außerdem geben beide erste Hilfe Kurse unter anderem für Fahrschüler. Nach sieben Jahren Beziehung haben die beiden nun geheiratet. Wie es in Oberschwaben Tradition ist, hat Andreas seiner zukünftigen Braut drei Jahre hintereinander am ersten Mai einen Maibaum aufgestellt. Letztes Jahr bekam Leonie Hofherr dann zu dem Maibaum auch einen Hochzeitsantrag.