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Bosch setzt noch stärker auf erneuerbare Energie

Wasserkraftwerk

Bosch setzt noch stärker auf erneuerbare Energie

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    Bosch setzt noch stärker auf erneuerbare Energie
    Bosch setzt noch stärker auf erneuerbare Energie Foto: Charly Höpfl

    Die beiden elefantenhohen gusseisernen Kraftprotze könnten auch im Schiffsbauch eines Ozeanriesen für den Antrieb sorgen. Im Bosch-Werk Blaichach setzen die beiden mehr als 100 Jahre alten Großturbinen Fließwasser in Elektrizität um. Spätestens im März 2012 werden diese Maschinen ausgedient haben. Denn die weltweit vertretene Robert Bosch GmbH baut in ihrem Zweigwerk zwischen Gunzesrieder Ach, Schwarzenbach und Iller für knapp zehn Millionen Euro ein neues Wasserkraftwerk.

    Fünf Megawatt Strom können dann pro Jahr gewonnen werden. Dies entspricht annähernd dem Bedarf einer Kleinstadt wie Immenstadt. Bei der Grundsteinlegung des neuen Kraftzentrums erneuerbarer Energie wies die Bosch-Führung darauf hin, dass man dann 85 Prozent der benötigten Strommenge aus Wasserkraft decken könne. Ökologie und Ökonomie würden auf diese Weise im Gleichgewicht gehalten, hieß es bei einer Feier im Werk.

    Von der Bosch-Führungszentrale in der baden-württembergischen Hauptstadt waren eigens mehrere Geschäftsbereichsleiter ins Oberallgäu angereist, um den symbolischen Akt am Doppelstandort Blaichach/Immenstadt zu vollziehen.

    Wo von 3000 Mitarbeitern hochmoderne Antiblockier- und Stabilisierungssysteme für Autos sowie Zündspulen und Sensorik-Komponenten gefertigt werden, will die Unternehmensführung auch zeitgemäßes Umweltbewusstsein in den Blickpunkt rücken.

    So machten für das Unternehmen Werner Struth aus Stuttgart und der örtliche Technische Leiter, Michael Schöllhorn, darauf aufmerksam, dass dank des neuen Kraftwerksbaus nur 100 Meter vom bestehenden Turbinenhaus entfernt und dank einer optimierten Zuleitung künftig sogar 6600 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr (bisher 4000 Tonnen CO2) eingespart werden könnten. Schöllhorn mit Blick auf die bisherigen mächtigen Stromerzeuger: "Die Erfolgsgeschichte regenerativer Energie wird sich fortsetzen".

    Dabei, so wurde informiert, verbleibe dem Schwarzenbach genügend Restwasser aus dem 50 Quadratkilometer großen Wassereinzugsgebiet. Bürgermeister Otto Steiger würdigte die Millionen-Investition von Bosch als ein Bekenntnis zum Doppelstandort Blaichach/Immenstadt. Er setzt auf eine weiterhin gute Partnerschaft. Als Überlegung warf Steiger ein, ob unter Einbeziehung der bald überflüssigen alten Turbinen nicht ein "Industriemuseum" eingerichtet werden könnte. Es ist ein Gedanke, der beim Kaufmännischen Werkleiter, Johannes Lauterbach, aber auch bei den Chefs aus Stuttgart durchaus angekommen ist, wie deren Reaktion zeigte.

    Bosch hat übrigens 2010 den höchsten Umsatz seiner Unternehmensgeschichte erreicht.

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