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Borreliose-Gruppe entsteht in Füssen

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Borreliose-Gruppe entsteht in Füssen

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    Füssen/Ostallgäu (hs). - Jahr für Jahr erkranken bis zu 100000 Menschen in Deutschland an Lyme-Borreliose, einer von Zecken übertragenen Infektionskrankheit. 'Die Dunkelziffer dürfte noch viel höher liegen, das nimmt inzwischen epidemische Ausmaße an', sagt Waltraud Breunig. Sie leitet die Selbsthilfegruppe 'Borreliose Augsburg' - einer von bisher nur zwei Gruppen in Südbayern. Das soll sich jetzt ändern: Am 23. Juli ist die Gründung einer Selbsthilfegruppe in Füssen vorgesehen. Schlagzeilen machen Zecken meist dann, wenn sie die 'Frühsommer Meningoenzephalitis' (FSME) übertragen - die Infektionsrate liegt in Deutschland bei etwa 300 Fällen im Jahr. Diese Erkrankung führt mitunter zu einer Hirnhaut- oder Gehirnentzündung, die im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Doch kann man sich gegen den FSME-Virus impfen lassen. Zudem zählt das Allgäu nicht zu den Risikogebieten für diese Infektion. Anders schaut es bei der Lyme-Borreliose aus: Hier gibt es keinen Impfschutz und die Zahl der jährlichen Neuinfektionen wird deutschlandweit auf bis zu 100000 beziffert. Erstes Anzeichen für eine solche Infektion ist eine sich kreisförmig ausbreitende Rötung an der Einstichstelle - dann ist eine Antibiotika-Therapie anzuraten. 'Doch tritt die Rötung nur bei etwa 60 Prozent der Fälle auf oder wird gar nicht bemerkt', sagt Waltraud Breunig. Geht man nicht sofort gegen die Borreliose vor, kommt es bei den Infizierten zu grippeähnlichen Beschwerden. In späteren Stadien der Erkrankung können verschiedene Organsysteme - etwa Nervensystem, Herz oder Gelenke - betroffen sein.

    Oft ein langer Leidensweg Was aus Sicht der Kranken besonders schlimm ist: 'Die Symptome einer Borreliose sind unglaublich vielfältig und noch dazu wechselnd', weiß Waltraud Breunig. Auch sei die Infektion nur schwer nachzuweisen und im Spätstadium seien die Erreger zudem nicht mehr im Blutkreislauf zu finden. Da auch manche Mediziner die Erkrankung nicht sofort erkennen würden, gebe es für einige Betroffene einen langen Leidensweg. 'Wir haben in unserer Gruppe mehrere Fälle, die jahrelang von Arzt zu Arzt und von Klinik zu Klinik gehen, bis endlich die Diagnose Borreliose gestellt wird', sagt Waltraud Breunig. Auf diese Betroffenen kommen oft 'massive soziale und familiäre Probleme' zu. 'Und solche Fälle gibt es leider Gottes sehr, sehr viele', sagt sie. Um solche Schicksalsfälle zu vermeiden, setzen die Selbsthilfegruppen auf eine umfassende Information. Dazu will man nun auch im Allgäu eine Selbsthilfegruppe gründen, zumal es in der Region mehrere Borreliose-Infizierte gibt. i Zu einem ersten Gespräch über die Allgäuer Selbsthilfegruppe lädt Waltraud Breunig am 23. Juli, 18 Uhr, in die AOK-Zweigstelle Füssen ein. Im Internet sind Informationen über Borreliose unter folgenden Adressen abzurufen: www. borreliose-bund. de www. borreliosemagazin. de

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